Vielleicht liegt es daran, dass Verharmlosen gerade en vogue ist.

Man denke nur daran, wie sich weite Teile der Politik und Medien darin überbieten, die Berliner Silvester-Hölle derart kleinzureden, dass nicht mal mehr ein Höllchen übrigbleibt. Gemäss dem Motto: Die wollen doch nur spielen.

Auch Klimaterroristen rangieren wohl auf einer Niedlichkeits-Stufe mit Kuscheltieren. Rot-Grün weigert sich, das Gewaltpotenzial von Gretas Jüngerschaft anzuerkennen. Mehr als willkommen ist da sicher der nächste Maulkorb: Das «Unwort des Jahres» 2022 lautet «Klimaterroristen».

Denn: Damit würden die gewaltfreien Proteste der Klimaschutz-Aktivisten «kriminalisiert und diffamiert». Befand eine Jury aus Sprachwissenschaftlern, die viel Nähe zur Regierungsideologie zu haben scheint, aber beachtlich wenig zur Realität.

Abgesehen von der psychischen Gewalt, einer Gesellschaft klimaaktivistischen Endzeit-Fanatismus aufzwingen zu wollen, gehen zig Straftaten auf das Konto der «Letzten Generation»: Allein in Berlin wurden bisher 756 Tatverdächtige festgestellt und 2700 Strafanzeigen gestellt. Oder anders: Dass Recht gebrochen wird, ist Alltag.

Anspruch auf ein Streichelzoo-Gehege haben allerdings nur linientreue Protestler.

Als ungeimpfte Menschen deutschlandweit friedlich gegen die Corona-Massnahmen demonstrierten, hatte man kein Problem damit, die Beteiligten in den Kontext von Gewalt und Staatsfeindlichkeit zu setzen.

NS-Kampfbegriffe wie «Sozialschädlinge» und «Volksfeinde» waren hoch im Kurs, schafften es aber nicht zum «Unwort des Jahres» 2021. Stattdessen entschied man sich für «Pushback».

Dafür gab es von der Regierung garantiert den Daumen hoch.