Am Samstag konkurrierte die Ostschweiz die Zürcher Street Parade mit der ersten «Pride» von homosexuellen und anderen non-cis-veranlagten Personen in St. Gallen. Dabei erliess auch die Pädagogische Hochschule St. Gallen eine «Einladung zur gemeinsamen Pride».

Die Einladung verantwortete eine «Praktikantin» im Bereich Marketing und Kommunikation dieser Pädagogischen Hochschule. Wenn’s heikel wird, lässt man die Praktikantin ran – so lautet offenbar die Führungslehre dieser Lehrerbildungsanstalt, die über sich selber meint: «Der Kernauftrag der Pädagogischen Hochschule St. Gallen (PHSG) liegt in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung für die Volksschule und die Berufsbildung.»

Offenbar legt die Hochschule diesen Kernauftrag sehr weit aus. Die «Fachstelle Gender und Diversity» und die Studierendenorganisationen wollten «ein Zeichen setzen und laufen gemeinsam mit Personen des Vereins Unigay der Universität St. Gallen (HSG) mit».

Alle künftigen Pädagogen seien eingeladen, sich anzuschliessen. Vorgängig gebe es an der HSG «zur Einstimmung» einen kleinen Apéro, an dem «voraussichtlich T-Shirts und Banner verteilt werden». Ob der Apéro auf Kosten der Steuerzahler veranstaltet wurde, war noch nicht abzuklären.

Selbstverständlich ging’s am Anlass hochpolitisch zu und her. An der «Pride» sprachen nämlich die St. Galler Stadtpräsidentin Maria Pappa (SP), die LGTBQ-Aktivistin Anna Rosenwasser (SP) und der kantonale Parteivizepräsident Joel Müller (SP). So viel Diversität war selten.

Am von den St. Galler Hochschulen propagierten Umzug wurden Transparente mit der Aufschrift «Fuck SVP» mitgetragen, wie obiges Bild zeigt. So viel Toleranz war selten.

Auf eine kantonsrätliche Frage, ob die politische Neutralität der Lehrpersonen an den St. Galler Schulen gewährleistet sei, antwortete unlängst der Regierungsrat: «Der Unterricht hat grundsätzlich auf allen Bildungsstufen neutral zu erfolgen.»

Zu solchen Grundsatzerklärungen meinte dereinst schon Blaise Pascal: «Alle guten Grundsätze sind schon niedergeschrieben worden. Es bleibt nur, sie in die Tat umzusehen.»