Der serbische Präsident Aleksandar Vucic warnt eindringlich vor der Eskalation im Ukraine-Konflikt. In einer Rede mahnte er, die russischen Drohungen ernst zu nehmen. Putin sei nicht zu unterschätzen, wenn es um den Einsatz von Nuklearwaffen gehe, betonte Vucic an der Pressekonferenz.

Die russische Nukleardoktrin, kürzlich von Putin erweitert, erlaube es, auch nichtnukleare Angriffe auf Russland oder dessen Verbündeten Belarus mit atomarer Vergeltung zu beantworten. Laut Vucic wird Putin nicht zögern, sollten russische Sicherheitsinteressen gefährdet sein. «Wenn Moskaus Sicherheit auf dem Spiel steht und es keinen anderen Ausweg gibt, wird er handeln», erklärte er laut der russischen Nachrichtenagentur Novosti. «Die Welt steuert auf eine Katastrophe zu. Niemand hört zu. Niemand spricht über Frieden.»

Weiter warnte Vucic: «Wenn jemand denkt, dass man Russland mit westlicher Logistik und Waffen angreifen kann und dass das ohne Antwort bleibt, und dass Putin nicht jede Art von Waffe und Werkzeug einsetzen wird, dann kennt ihr ihn entweder nicht, oder ihr seid nicht normal. Ich kenne ihn».

Die Welt stehe an einem Abgrund, so Vucic, da keine ernsthaften Friedensverhandlungen in Sicht seien. Die Eskalation werde durch die Lieferung westlicher Langstreckenwaffen an die Ukraine zusätzlich befeuert, was Russland als Bedrohung einstufe. Putin selbst bezeichnete den jüngsten Einsatz einer neuen Hyperschallrakete als Antwort auf ukrainische Angriffe mit westlicher Munition.

Vucic erinnerte daran, dass Serbien selbst Erfahrungen mit Nato-Bombardierungen gemacht habe. Er warnte, dass ein nuklearer Konflikt auch Auswirkungen auf die Nachbarregionen haben würde. Die internationale Gemeinschaft sei aufgefordert, den Kurs der Eskalation zu stoppen und den Dialog wiederaufzunehmen.