Der ETH-Klimawissenschaftler Reto Knutti führt seinen Feldzug für ein Ja zum Klimagesetz auf allen möglichen Kanälen. Auf dem Portal Linkedin kritisiert er NZZ und Tamedia, weil diese «über Kosten, Skeptiker, Klimakleber, Kosten, Landschaftsschutz, Strom und nochmals Kosten» schrieben.

In der Debatte laufe schief, dass von 6000 Franken pro Kopf und Jahr die Rede sei, diese Zahlen hätten keinen Realitätsbezug. Die ETH Zürich komme bei den Kosten für «netto null 2050» mit mehreren Modellen auf einige hundert Franken pro Kopf und Jahr.

Fast überall werde der Nutzen von Klimaschutz unterschlagen. Die Kosten des Klimagesetzes seien zu vergleichen mit den Kosten des Nichtstuns. Die heutigen globalen Kosten von unseren Emissionen, so Knutti, seien tausend bis mehrere tausend Franken pro Kopf und Jahr.

Dann der Trick: «Klimaschutz global lohnt sich», schreibt er. Global. Damit lenkt er davon ab, dass Klimamassnahmen der kleinen Schweiz allein praktisch nichts ausmachen würden für die Welt und die Milliardenkosten widersinnig sind, wenn sie so verpuffen.

Und damit man nicht doch noch auf die Idee kommt, über dieses wahnsinnige Missverhältnis nachzudenken, greift Knutti dann zum Hammer: «Klimaschutz ist existenziell und eine Frage von Haltung und Verantwortung.»

«Haltung» als Argument des Wissenschaftlers. Man hat schon in der Medienbranche gesehen, wie «Haltung» zum Verhindern von Debatten diente.