Am 21. Dezember starb ein erst fĂŒnfjĂ€hriger Knabe auf dem Weg zum Kindergarten am Escher-Wyss-Platz, nachdem er wahrscheinlich von einem Auto oder Lastwagen erfasst wurde.

Der Lenker oder die Lenkerin hat mutmasslich Fahrerflucht begangen. Der tragische Tod ereignete sich an einer notorisch gefĂ€hrlichen Stelle, die Eltern des Knaben hatten schon frĂŒh bei der Stadt interveniert. Abgelehnt hatten die politischen Verantwortlichen unter anderem SchĂŒlerlotsen, wie sie anderswo selbstverstĂ€ndlich sind, oder lĂ€ngere GrĂŒnphasen fĂŒr die FussgĂ€nger.

Die SP der Kreise 4 und 5 hinderten weder moralische Bedenken noch die Festtage daran, den Tod eines FĂŒnfjĂ€hrigen fĂŒr ihre politische Forderungen zu missbrauchen. Schon am 26. Dezember 2022 wurde vom Account der Kreispartei getwittert: «Nach dem bestĂŒrzenden Tod eines fĂŒnfjĂ€hrigen Kindes am Escher-Wyss-Platz ist es Zeit zu handeln. Wir fordern eine Stadt fĂŒr Menschen, nicht fĂŒr Autos. Unterschreibe die Petition aus dem Quartier.»

Selbst oberflĂ€chlichen Beobachtern des StadtzĂŒrcher Politbetriebs ist allerdings aufgefallen, dass SP und GrĂŒne seit vielen Jahren die Mehrheit im Stadt- und mittlerweile auch im Gemeinderat haben. Im Jahre 2009 beschloss der rot-grĂŒne Stadtrat, die PersonenunterfĂŒhrung am Escher-Wyss-Platz aufzuschĂŒtten, der vielbefahrene und -begangene Verkehrsknotenpunkt wurde in der Folge umgebaut und mit Kunst aufgewertet, dadurch aber nicht ĂŒbersichtlicher und sicherer gemacht.

Ein RĂ€tsel bleibt auch, warum eine weitum bekannte und gefĂ€hrliche Stelle nicht mit einfachen Mitteln sicherer gemacht werden kann, wĂ€hrend sich ein paar Hundert Meter stadtauswĂ€rts die rot-grĂŒne Verwaltung mit den Mitteln des Tiefbaus verwirklichen konnte: Die Hardturmstrasse, wo kein offensichtliches Sicherheitsproblem bestanden hatte, wurde unter dem Einsatz von viel Geld und Aufwand zu einer «Kernfahrbahn» mit ĂŒberbreiten Fahrradspuren und Hindernissen umgestaltet, was Autofahrer immer wieder zu Ausweichmanövern zwingt und Velofahrer, die eigentlich geschĂŒtzt werden sollten, gefĂ€hrdet.