Jetzt hat sie sich also doch herabgelassen. Ursula von der Leyen stieg herab von ihrem Thron, um mit sieben «Spitzenkandidaten» zu debattieren.

Und ganz Europa hielt den Atem an.

Äh, eher nicht.

Kein Sender übertrug die Diskussion. Online verfolgten 250.000 Europäer die Veranstaltung. Macht 0,05 Prozent aller EU-Bürger.

Die anderen Hunderten Millionen haben nichts verpasst. Losgelöst von der Erde, drehte sich die Debatte in einer EU-Umlaufbahn. Kandidaten, Moderatorinnen, Studio-Publikum – man war unter sich.

Von der Leyen war das einzige bekannte Gesicht, die anderen sind nur in ihren Heimatländern ein Begriff. Deutsche stellten erstaunt fest, wie schlecht das Englisch der Transatlantikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist.

Ach ja, es gab auch eine Sensation. Die EU-Chefin schloss eine Zusammenarbeit mit Schmuddelkindern wie Marine Le Pen oder Giorgia Meloni nicht aus. Sie sollen ihre Wiederwahl sichern.

Schock, Ekel, Abscheu auf dem Podium. Wo bleiben die Prinzipien?

Frau von der Leyen lächelte milde.