Die Bilderberg-Konferenz 2024 ist am Sonntag zu Ende gegangen. Gut 140 hochrangige Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Adel, Militär und Medien haben sich in Madrid hinter verschlossenen Türen getroffen und über die grosse Weltpolitik gesprochen (die Weltwoche berichtete).

Auf der Agenda standen Themen wie: «Zukunft der Kriegsführung», «Ukraine und die Welt», Russland, China oder «Wechselnde Gesichter der Biologie».

Zugegen waren etwa der deutsche Justizminister Marco Buschmann, der Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt, der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz, der Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, der ukrainischen Aussenminister Dmytro Kuleba, der polnischen Aussenminister Radoslaw Sikorski, der polnische Finanzminister Andrzej Domański, Finnlands Präsident Alexander Stubb, der Aussenminister Finnlands, der König der Niederlande, der Präsident von Microsoft Research, Peter Lee, der Chef von Pfizer – um nur einige Beispiele aufzuführen.

Was ist nun das Ergebnis dieser Konferenz? Welches sind die Schlüsse, zu denen die versammelten Eliten gekommen sind? Was haben all diese Personen, die zum Teil offizielle Ämter innehaben, im Geheimen besprochen?

Die Antwort lautet: Wir wissen es nicht. Die Öffentlichkeit weiss das nicht. Und wird das, wie es aussieht, auch nicht erfahren.

Der Elitenzirkel hat keinerlei abschliessendes Statement veröffentlicht, auch die Teilnehmer schweigen.

Ist es – im Sinne der Demokratie – zu viel verlangt, dass Politiker die Öffentlichkeit darüber informieren, was auf einer derartig exklusiven Konferenz gesagt wurde? Immerhin verfügt jeder einzelne der Teilnehmer über eine enorme Handlungsmacht.

Dass in einer Konsensschmiede wie Bilderberg die Reichweitenmacht der versammelten Eliten um ein Vielfaches gesteigert wird, ist nicht abwegig. Und überhaupt: Wie passt es zum Gesicht der Demokratie, wenn sich in Amt und Würden stehende Politiker einem Schweigepakt unterwerfen?

Bilderberg ist keine «geheime Weltregierung», aber deutlich wird, dass es einen den demokratischen Institutionen vorgelagerten politischen Formationsprozess von Machteliten gibt. Eine machtelitäre Beeinflussung der dann in den Parlamenten veranschlagten Politik ist alles andere als abwegig.

Marcus Klöckner ist Journalist und Autor. Zuletzt von ihm erschienen: «Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen. Das Corona-Unrecht und seine Täter», Rubikon.