Einmal mehr macht ein Frachtschiff Schlagzeilen, das Autos geladen hat und unterwegs in Brand geraten ist. Reuters meldete, der Frachter «Fremantle Highway», laut Vesselfinder unterwegs von Bremerhaven nach Port Said, habe vor der niederländischen Küste Feuer gefangen, und laut Küstenwache sei dieses ausser Kontrolle geraten.

Brisant ist die Angabe, der Brand sei bei einem Elektro-Auto entstanden und das Schiff habe gegen 3000 Autos geladen. Bei E-Autos können die Batterien im Brandfall zu einem riesigen, unkontrollierbaren Problem werden, da sie meist fest und im Fahrzeug geschützt verbaut sind und sich das Feuer in der Batterie auch ohne Kontakt nach aussen selber nährt.

Die Elektro-Mobilität wird heute weitherum als umweltfreundlich gepriesen, aber die Nebenwirkungen brennender Batterien mit Lithium sind je nachdem so bedrohlich, auch als chemisches Gift, dass die potenzielle Umweltschädigung heute noch nicht abschätzbar ist – zumal ja viele Länder einen massiven Umstieg auf Strom planen.

E-Autos sind ein neues Kapitel im Transport- und Lagergeschäft, der Umgang mit dieser Kategorie Gefahrengut, mit solchen Klumpenrisiken ist auch für die Versicherer eine Herausforderung.

Der deutsche Versicherungskonzern Allianz hat kürzlich seine Schifffahrtsstudie 2023 veröffentlicht und darin auf das wachsende Brandrisiko hingewiesen. Eine Gefahrenquelle sei der «Transport potenziell hochentzündlicher Lithium-Ionen-Akkus, insbesondere auf Containerschiffen und Autotransportern».

Und was aufhorchen lässt: «Die meisten Schiffe verfügen weder über ausreichenden Schutz noch über ausreichende Frühwarn- oder Löschfähigkeiten, um solche Brände auf hoher See zu bekämpfen.» Die Branche solle sich auf vorbeugende Massnahmen und Notfallpläne konzentrieren, um dieser Gefahr zu begegnen.

Ähnliches wird auch für Autofahrer an Land gelten. Wie und wie teuer muss man Elektro-Fahrzeuge versichern, wenn die Vehikel in grossen Scharen nah beeinander stehen? Oder wer versichert eine E-Bus-Garage?