US-Diplomaten in China dürfen sich künftig nicht mehr auf romantische oder sexuelle Beziehungen mit chinesischen Staatsangehörigen einlassen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf vier informierte Quellen. Das Verbot gelte auch für Familienangehörige sowie für Vertragspartner mit Sicherheitsfreigaben.

Die Regelung wurde demnach im Januar von US-Botschafter Nicholas Burns kurz vor dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump eingeführt. Sie erweitert eine bereits im Sommer 2024 erlassene Direktive, die Beziehungen zu chinesischen Wachpersonen oder lokalem Hilfspersonal untersagte. Die aktuelle Vorgabe weitet dies nun zu einem generellen non-fraternization-Verbot aus – in Anlehnung an Praktiken aus der Zeit des Kalten Krieges.

Wie genau «romantische und sexuelle Beziehungen» definiert werden, ist laut AP nicht klar geregelt. Ausnahmen gelten lediglich für bereits bestehende Beziehungen – diese würden individuell geprüft. Wird eine Ausnahme verweigert, muss die Beziehung beendet werden und der Mitarbeiter das Land verlassen.

Hintergrund des drastischen Schrittes sind seit Jahren kursierende Warnungen westlicher Geheimdienste vor sogenannten Honigfallen: Laut US- und britischen Stellen soll China gezielt attraktive Staatsbürgerinnen einsetzen, um Diplomaten zu verführen und zur Zusammenarbeit zu bewegen. Peking bestreitet diese Vorwürfe vehement und wirft dem Westen vor, eigene Praktiken zu projizieren.