Die Unzufriedenheit mit CDU-Chef Friedrich Merz wächst – nicht nur an der Basis, sondern auch in der Parteiführung. Wie die Bild-Zeitung berichtet, herrscht bei den laufenden Koalitionsverhandlungen mit der SPD Frust über fehlende Ergebnisse, mangelnde Strategie und enttäuschte Erwartungen an eine politische Wende.

Insbesondere beim Thema Wirtschaftswende, Bürokratieabbau und Migrationspolitik bleibe die Handschrift der CDU in den bisherigen Arbeitspapieren unklar. Stattdessen sorge ein geplantes XXL-Schuldenpaket für Stirnrunzeln in den eigenen Reihen. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann musste auf Instagram eingestehen, dass er vor allem kritische Rückmeldungen von Mitgliedern erhalte. Viele fragten sich, wo der im Wahlkampf versprochene «Politikwechsel» bleibe.

Hinter den Kulissen wird auch Merz selbst Kritik zuteil. Parteifreunde werfen ihm vor, keine klaren inhaltlichen und strategischen Leitlinien für die Verhandlungen vorgegeben zu haben. Auch die Zusammensetzung der Verhandlungsteams sei ohne ausreichende Einbindung der CDU-Landesverbände erfolgt – mit der Folge, dass Fachwissen aus den Ländern fehle.

Ein Verhandler berichtet, seine Arbeitsgruppe habe erst einmal Themen «gesammelt», statt mit konkreten Zielen in die Gespräche zu gehen. Die SPD dagegen sei professionell vorbereitet aufgetreten, mit Experten und Ministerialwissen im Gepäck.