Die Europäische Union erwägt, das geplante Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 zu stoppen. Nun berichtet die Wiener Kronen-Zeitung, dass nach «einer sehr bemerkenswerten Abstimmung in Brüssel am Montagabend das Aus für Verbrennungsmotoren vor dem tatsächlichen Aus» stehe.

Der Grund: Bisher nahm man an, dass ein Elektroauto automatisch keinen CO2-Ausstoss verursacht. Wissenschaftler kritisierten, die tatsächliche Emissionsbilanz werde ausgeblendet. Bei der Herstellung des Fahrzeugs und vor allem der Batterien, auch bei der Erzeugung des Fahrstroms entsteht in den meisten Fällen Treibhausgas.

Das Europaparlament stimmte nun erstmals mehrheitlich für einen Kommissionsvorschlag, der Elektroautos nicht mehr automatisch als klimaneutrale Fahrzeuge einstuft. Damit würde die CO2-Emission von Elektroautos offiziell vom Strommix abhängig gemacht. Diese Neubewertung könnte die «Electric Only»-Strategie der EU und das Verbot neuer Verbrennungsmotoren ab 2035 in Frage stellen.

Für die politische Neuausrichtung gibt es mögliche Gründe: Zum einen plant die EU, den Ausstieg aus Verbrennungsmotoren im Jahr 2026 basierend auf neuesten Daten und Entwicklungen erneut zu prüfen. Ein weiterer Grund könnte der zunehmende E-Auto-Wettbewerb durch chinesische Unternehmen sein.