Der Kanton Aargau will die Rettung des Weltklimas in seine Verfassung schreiben und diesbezüglich «verbindliche Ziele» setzen. Am 9. Juni kommt es zur Volksabstimmung.

Das Wort «verbindlich» ist das Lieblingswort des Kantons und seiner Staatskanzlei, es springt einen in den offiziellen Erläuterungen praktisch aus jeder Zeile an.

Mit dem neuen Verfassungsparagrafen schaffe der Kanton «verbindliche Grundlagen für den Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels», damit ändere sich «die Verbindlichkeit», es werde die «notwendige Verbindlichkeit» sichergestellt, es gehe um die «Verbindlichkeit in der Herangehensweise des Kantons», die «Verbindlichkeit für den Kanton» werde unterstrichen und die «rechtliche Grundlage und somit Verbindlichkeit» geschaffen, heisst es x-fach.

Mit dieser Keulenrhetorik müsste auch dem Letzten klar sein, was es geschlagen hat: Der Kanton will sich einen Freipass für Verbote, Vorschriften, Verbrauchseinschränkungen, Subventionszahlungen und Steuerungen aller Art bewilligen lassen.

Wenn eine Staatsmacht derart unverhohlen betont, dass sie «verbindlich», also zwingend ihre Macht ausspielen will, dann kann kein Zweifel bestehen, was auf uns zukommt.

Und wer’s noch immer nicht wahrhaben will, der merkt es im ersten «Argument», das Regierungsrat und Grosser Rat vorbringen: Der «Umgang mit dem Klimawandel» müsse «erstrangige Staatsaufgabe» werden.

Mit dieser Verfassungsänderung kann der Kanton künftig also jeden Eingriff in die Freiheit der Bürger, der Wirtschaft, der Gemeinden rechtfertigen.

Die Befehlsspirale, die so in Gang gesetzt wird, ist ein Selbstläufer, ohne Rückkoppelung an die Realität. Denn selbstverständlich wird der Kanton nie und nimmer feststellen und belegen können, ob und was die «verbindlichen» Massnahmen dem Klima, das sie angeblich retten sollen, gebracht haben.

Der Nutzen dieser ganzen Verbots-, Subventions- und Bevormundungsmaschinerie, das steht jetzt schon verbindlich fest, wird null sein.

Wenn die Aargauer meinen, sie könnten auf diese Weise das Klima retten, dann spinnen sie. Das Klima macht, was es will – und nicht, was der Aargauer Regierungsrat ihm sagt.

Die Aargauer sind allerdings – und das macht die Sache nicht besser, nicht vernünftiger – nicht die Einzigen, die spinnen. Die halbe Welt deliriert im Klimawahn.