Die Homepage der Sozialdemokratischen Partei (SP) lässt eigentlich keinen Raum für Missverständnisse zu: «Wir stehen für eine Gesellschaft ein, in der sich jede und jeder frei entfalten kann. Eine Gesellschaft, in der aber ein soziales Netz da ist, das verhindert, dass jemand durch die Maschen fällt. Die SP will eine Wirtschaft, die für die Menschen da ist und nicht umgekehrt.»

Das Ganze gipfelt in der Quintessenz: «Die SP macht seit über 125 Jahren Politik für alle, statt für ein paar wenige Privilegierte. Wir sagen Ja zu einer Schweiz des Miteinanders statt des Gegeneinanders.»

In Basel, einer der Hochburgen der roten Ideologie, richten die Genossinnen und Genossen am 6. Dezember aber mit der ganz grossen Kelle an. Anlass ist die (voraussichtliche) Wahl von Eva Herzog zur Ständeratspräsidentin und diejenige ihres Mitgenossen Eric Nussbaumer zum Präsidenten des Nationalrats.

Geplant ist unter anderem eine gemeinsame Fahrt mit dem Schiff ab Birsfelden bis zum Dreiländereck. Das Abendessen findet in der St. Jakobshalle statt. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 480.000 Franken. Dagegen war der Staatsbesuch von Emmanuel Macron (Kosten: 200.000 Franken) ein besseres Strassenfest.

Sogar der Rhein muss für das SP-Duo gesperrt werden. Auf dem Fluss dürfen bei Basel während neunzig Minuten keine Schiffe verkehren. «Dörfs e bitzeli meh si?», kommentiert der Blick hämisch.

Und der Beobachter aus dem bürgerlichen Spektrum reibt sich verwundert die Augen: Sind dies wirklich Vertreterinnen und Vertreter derselben politischen Gesinnung, die dem normalen Bürger das Autofahren und Fleischessen verbieten will – und die mit Auflagen und Bürokratie jeden Spass verhindert?

Vermutlich schon – aber nur, solange es nicht um ihr eigenes Amüsement geht.