Deutschland bereitet sich auf den Ernstfall vor. Berlin arbeitet an einem nationalen Bunker-Plan. «Es soll eine Handy-App für alle Bürger geben, die den jeweils nächstgelegenen Bunker anzeigt», schreibt die Bild-Zeitung, die jüngst darüber berichtete.

Der Plan sieht vor, öffentliche Gebäude sowie private Häuser, die bei einem Raketenangriff Schutz bieten könnten, zu erfassen – auch U-Bahn-Stationen zählten dazu.

Federführend ist das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BBK), das den Bunker-Plan in Zusammenarbeit mit den Bundesländern erstellt.

Bürger sollen ermutigt werden, ihre Häuser zu Bunkern hochzurüsten. «Am Ende muss die Bevölkerung natürlich in ihren Kellern auch etwas tun», sagt BKK-Chef Ralph Tiesler.

Geplant sei auch eine Infokampagne. Diese soll der Bevölkerung helfen, sich selbst zu schützen. Das Problem in Deutschland sei, dass es «viel zu wenig Bunker» gebe. Ein Neubau würde sehr lange dauern.

Kritik kommt derweil von der Opposition. Der CDU/CSU, dessen Kanzlerkandidat Friedrich Merz pausenlos für ein aggressives Vorgehen gegen Russland trommelt und nicht vor der Lieferung von Taurus-Raketen zurückschreckt, geht alles zu langsam.

Innenministerin Nancy Faeser habe das Bunker-Problem «sträflich vernachlässigt», sagt Unions-Fraktions-Vize Andrea Lindholz. Anders als Deutschland habe etwa Polen erkannt, wie dringlich das Thema Schutzräume sei.

Es gelte sich an Warschau zu orientieren.

Man fragt sich unweigerlich: Was geht hier eigentlich gerade vor sich? Berlin dreht seit Jahren kräftig an der Eskalationsspirale im Ukraine-Krieg. Deutschland habe wieder «kriegstüchtig» zu werden, sagt Verteidigungsminister Boris Pistorius.

Anstatt auf Diplomatie setzte die Bundesregierung auf Waffenlieferungen. Auf den Ernstfall ist man jedoch nicht vorbereitet. Die Konsequenz daraus: Nun dürfen sich die Bürger in ihren Häusern Bunker bauen.