Auf dem Gipfeltreffen der Europäischen Union mit den Staaten Lateinamerikas (Celac) in Brüssel ist es zu Streit über den Krieg in der Ukraine gekommen. Mehrere Staaten, inbesondere Kuba, Brasilien und Nicaragua, verweigerten sich der Forderung der EU, Russland für den Krieg zu verurteilen. Dies berichtet die Online-Plattform Euractiv.

Bereits vor dem Treffen hatten die Vertreter aus Lateinamerika und der Karibik eine von der EU vorbereitete Erklärung zum Ukraine-Krieg abgelehnt. Brasilien erklärte, dass der Krieg zwar ein wichtiges Thema sei, man jedoch den Fokus auf die bilateralen Beziehungen legen wolle, insbesondere in Bezug auf das Mercosur-Freihandelsabkommen. Der Abschluss des Mercosur-Deals wird jedoch erst für das Jahresende erwartet.

Trotzdem geriet der Ukraine-Krieg im Verlauf des Gipfels erneut in den Fokus, zumal nach dem Angriff der Ukraine auf die Krim-Brücke und dem Stopp des Getreidedeals durch Russland. Die Europäer versuchten, die jüngste Eskalation zu nutzen, um ihre Gäste zur Verurteilung Russlands zu bewegen. Sie stiessen allerdings auf Widerstand.

Am Montag konnte keine Einigung auf eine gemeinsame Erklärung erzielt werden, was zu Spannungen zwischen den beteiligten Diplomaten führte. Einige Vertreter beschuldigten Nicaragua und Kuba sogar, von Moskau «ferngesteuert» zu sein. Die lateinamerikanischen Gäste behaupteten, dass die Europäer versuchten, ihre Sichtweise auf die Ukraine und Russland der ganzen Welt aufzuzwingen und ihre eigene koloniale Vergangenheit zu verdrängen.