Man hat sie schon vermisst. Still war es geworden um Marie-Agnes Strack-Zimmermann, seit die Wehrfrau der FDP nach Brüssel entschwand. Es gab tatsächlich Talkshows zum Ukraine-Krieg, die ohne sie auskamen.

Doch nun hat sich «Oma Courage» zurückgemeldet, mit einem Paukenschlag. Um die gelbe Gefahr aus Nordkorea zu kontern, verlangt sie die Entsendung von Nato-Soldaten an die Ostfront. Camoufliert als Ukrainer. Vielleicht lässt sich der Russe täuschen.

«Wir» müssten auf die «unvorstellbare Provokation» antworten. «Und sei’s, dass jedem nordkoreanischen Soldaten in russischer Uniform ein Nato-Soldat in ukrainischer Uniform gegenübersteht.»

So mögen wir unsere Marie-Agnes, voll heiligen, selbstgerechten, alttestamentarischen Zorns: Auge um Auge, Zahn um Zahn, Gürtelschnalle um Gürtelschnalle.

Dass sie damit ein neutestamentarisches Armageddon heraufbeschwört, hat sie noch nie gekümmert.

Einen Lichtblick gibt es. Strack-Zimmermann sitzt nicht mehr im Bundestag, sondern im EU-Parlament. Dort kann sie noch weniger bewirken. Welch ein Glück.