Friedrich Merz, Olaf Scholz, Robert Habeck, Christian Lindner – sie stehen alle unter Beschuss.

Normal im Wahlkampf, würde man meinen. Wären da nicht die Identitäten der Heckenschützen. Denn geschossen wird aus den eigenen Reihen: volle Pulle friendly fire.

Bei Merz ist es die Vorgängerin, bei Scholz der Parteivorstand, bei Habeck die Parteijugend, bei Lindner der engste Zirkel.

Angela Merkel tritt beim Nachfolger noch mal nach. Anonyme Stimmen in der SPD erinnern daran, dass man den Kanzler gern entsorgt hätte. Die Grüne Jugend hält ihren Kanzlerkandidaten für einen Mini-Nazi, Lindners treueste Paladine werden untreu.

Was diesen Lemmingtrieb ausgelöst hat, wird ein Geheimnis bleiben. Aber wenigstens sind die Wahlkämpfer eins mit den Wählern.

Auch bei denen hält sich die Begeisterung in Grenzen. Nicht mal jeder Dritte wünscht sich einen der Kandidaten als Kanzler. Die Kritik am eigenen Mann dürfte diesen Zuspruch nicht steigern.

Bleibt nicht mehr viel, was man wählen kann.