In der Fussgängerzone von Mannheim fuhr ein Mann mit seinem Auto in eine Menschenmenge. Nach bisherigem Stand sind zwei Personen dabei ums Leben gekommen, zahlreiche wurden zum Teil schwer verletzt.
Die Zeitung Bild löste dazu eine warnende Push-Meldung aus: Man solle die Innenstadt von Mannheim meiden.
Micky Beisenherz, Moderator der Talksendung «Kölner Treff» beim WDR, publizierte die Meldung als Screenshot auf seinem X-Account und schrieb dazu: «Halte ich mich seit Jahrzehnten dran.» Womit er wohl sagen wollte, dass er der Mannheimer Innenstadt nichts abgewinnen kann und dort sowieso nicht hingeht.
Unser Herr Beisenherz ist ja eine echte Frohnatur.
Selbst wenn Menschen sterben, sorgt er noch immer für gute Laune.
Danke Micky 👏👏 pic.twitter.com/DvUE9FuYqx— Nis Randers (@NisNsc2) March 3, 2025
Der Beitrag fand schnell Verbreitung – und stiess auf Entsetzen. Der Vorwurf: Beisenherz mache sich mit einem billigen Scherz lustig über einen Anschlag mit mindestens zwei Todesopfern.
Inzwischen hat der WDR-Moderator den Beitrag gelöscht. Später rechtfertigte er sich indirekt mit dem Satz: «Es ist heutzutage leider dumm und naiv, nicht immer gleich vom Schlimmsten auszugehen.»
Damit suggeriert er, zum Zeitpunkt seines Beitrags nichts gewusst zu haben von der Tragweite des Ereignisses. Da war allerdings schon klar, dass Menschen in Mitleidenschaft gezogen wurden, und X war voll von entsprechenden Meldungen.
Dazu kommt, dass Mannheim vor weniger als einem Jahr schon einmal Schauplatz eines tödlichen Anschlags war. Selbst wenn der aktuelle glimpflich verlaufen wäre: Die Stadt Mannheim schlechtzureden angesichts der wiederholten Tragödie scheint wenig angezeigt.
Das ist ganz typisch Micky Beisenherz und kein Versehen. Er hält sich für den Allergrössten.
Moderatoren und Medienschaffende fühlen sich offenbar berechtigt, zu jedem Ereignis sofort ihren wichtigen Kommentar abzuliefern, oft auch bevor Näheres bekannt ist. Ein gewisser Bekanntheitsgrad verleiht halt Bedeutung.
Hallo, Herr Millius! Wieso sollten uns Rundfunk-Meinungen aus D interessieren? Empfehlung: Wenden Sie sich bitte Schweizer Geschehnissen zu, wie Sie es früher in der 'Ostschweiz' taten! Wie stehts mit der Pandemie-Aufarbeitung, um eines Ihrer Lieblingsthemen zu erwähnen?