Nemo, der Schweizer Sieger des Jahres 2024, tanzt im Röckchen und posiert mit der Nonbinärflagge. Greta Thunberg, die Weltikone der Klimarettung, protestiert gegen Israel und wird verhaftet. Eden Golan, die Vertreterin Israels, wird ausgebuht. Russland ist vom Wettbewerb gar ausgeschlossen.

Der Eurovision Song Contest, vor beinahe siebzig Jahren erfunden von einem neutralen Schweizer, will unbedingt unpolitisch sein und ist doch hochpolitisch.

Das zieht sich durch die Geschichte des Sängerstreits. Österreich trat 1969 aus Protest gegen Franco-Spanien nicht an. Der Kalte Krieg hinterliess seine Spuren, ebenso der Jugoslawienkonflikt und andere Ereignisse. Die Türkei hat sich verabschiedet, weil sie Mühe hat mit der Bevorzugung der sogenannten Big-Five-Staaten Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien und Spanien sowie mit dem Triumph einer Conchita Wurst.

Nemo passt da ins Bild. So sympathisch er wirkt, so perfekt er performt – auch er missbraucht die grosse europäische Showbühne für eine politische Agenda. Er soll bereits Bundesrat Beat Jans treffen und für die Einführung eines dritten (oder keines) Geschlechts als juristisch-politische Kategorie weibeln.

Natürlich: Jeder mag sich kleiden und fühlen, wie er will. Nur hebelt das nicht die Realität aus.

Am klarsten formuliert es ein Leserbrief in der Neuen Zürcher Zeitung: «Es gibt beim Menschen genau zwei Geschlechter. Frauen, zwingend mit XX-Chromosomen, können Kinder gebären. Männer, mit XY-Chromosomen, können niemals Kinder gebären. Daneben gibt es seltene Chromosomen-Anomalien, die zu Behinderungen führen. Alles andere findet in den Köpfen mancher Leute oder in der Unterhaltungsindustrie statt und sollte nicht allzu ernst genommen werden. Wählen wir in Zukunft Politiker, die Biologie verstehen!»