Nach der Corona-Zeit wurden weltweit unzählige Dosen des mRNA-Wirkstoffs gegen Corona entsorgt, weil sie abgelaufen oder für neue Mutationen als nicht geeignet beurteilt wurden. Allein in Deutschland waren es gemäss Schätzungen über 130 Millionen, in den USA mehr als 82 Millionen.

Die EU-Kommission hat nun eine neue Bestellung über 146 Millionen Dosen beim Hersteller Moderna in Auftrag gegeben. Diese sollen für künftige «Notlagen» dienen, wie die Berliner Zeitung berichtet.

Der Rahmenvertrag läuft über vier Jahre, der Preis für eine einzelne Dosis ist nicht definiert. Neben 15 EU-Mitgliedstaaten haben 22 weitere Länder das Abkommen unterzeichnet, das eine gemeinsame Beschaffung vorsieht. Die Mitgliedstaaten seien nicht zu einer Mindestabnahmemenge verpflichtet.

Die genauen Abläufe der Impfstoffbeschaffung in der EU blieben intransparent, so die Zeitung. 2020 war EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen in Kritik geraten, weil sie 1,8 Milliarden Dosen des Pfizer-Wirkstoffs via private SMS-Nachrichten an den Chef des Unternehmens beschafft hatte. Es ging dabei um Kosten von über 35 Milliarden Euro.

Eine Strafanzeige in dieser Sache durch eine Privatperson wurde abgewiesen. Die Europäische Staatsanwaltschaft ermittelt aber weiter in der Angelegenheit.