Zweck eines Staates ist der Schutz seiner Bürgerinnen und Bürger. Auf der ganzen Welt schwören oder geloben Magistraten, Verfassung und territoriale Integrität des Landes zu schützen. Unsere Bundesverfassung nennt insbesondere «Freiheit und Rechte des Volkes» sowie «Unabhängigkeit und Sicherheit des Landes» als Schutzobjekte. In der berühmten Kaskade der US-amerikanischen Eidesformel «preserve, protect, and defend» kommt das Moment des Behütens besonders stark zum Ausdruck. Auch in Deutschland wird geschworen, Schaden vom Volk zu wenden. All das setzt den Schutz des Lebens voraus, und darum hat ein Staat nach Frieden zu streben.
Kriege lassen sich nicht dosieren
Neutralität ist ein Friedensinstrument. Wer sie nicht ernst nimmt, nimmt Krieg nicht ernst. Dabei ist diese umfassendste Form menschlicher Machtausübung eine todernste Sache. Auch von jedem Schweizer Soldaten wird Auftragserfüllung «unter Einsatz des Lebens» gefordert.
Neutralität ist moralisch nicht verwerflich. In vielen Fällen ist sie sogar geboten und Ausdruck intelligenten Verhaltens. So rät die Polizei dringend davon ab, sich in Schlägereien oder Messerstechereien einzumischen. Sogar wenn man selber angegriffen wird, soll man «Geld, Handy oder Wertgegenstände lieber aushändigen» und «deeskalieren». Wie könnte, was im Kleinen moralisch richtig ist, im Grossen falsch sein?
Krieg lässt sich auch nicht nach den Plänen der Politiker dosieren und begrenzen. Spätestens seit Helmuth von Moltke wissen wir, dass kein Plan die erste Feindberührung übersteht. Kriege werden mit den «boots on the ground» gewonnen. Am Ende geht es um den Blutzoll, zu dem die Akteure bereit sind. Unmoralisch handelt, wer die Öffentlichkeit über diese bittere Wahrheit hinwegtäuscht.
Neutralität ist eine Maxime, von der man im kantschen Sinne wollen kann, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.
Es ist eine Sache, «unverbrüchliche Solidarität» zu bekunden und Waffenlieferungen zu fordern. Aber es ist etwas ganz anderes, auf dem Flugfeld die Särge der Gefallenen entgegenzunehmen, die angeblich «für die Freiheit» gestorben sind. Ein Staat, der seine – wehrpflichtige – Jugend für einen Drittstaat sterben lässt, handelt jedenfalls moralisch nicht besser als einer, der seine Jugend in Freiheit leben lässt. Kritik seitens der Kriegstreiber ist dafür ein geringer Preis.
Neutralität ist eine Maxime, von der man im kantschen Sinne wollen kann, dass sie ein allgemeines Gesetz werde. Denn würden sich alle Länder aus fremden Händeln heraushalten und nur ihre souveränen Rechte und Freiheiten bewaffnet verteidigen, wären wir dem Paradies auf Erden einen grossen Schritt näher. Eine bessere Grundlage für moralisch richtiges Handeln ist nicht vorstellbar. Der Umstand, dass Kriege traurige Realität sind, tut dem keinen Abbruch. Es käme schliesslich auch niemand auf die Idee, das Strafrecht abzuschaffen, weil Verbrechen begangen werden.
Auch wenn es in der zivilisierten Welt keine gerechten oder gar heiligen Kriege gibt, kann Kriegführung trotz allem unvermeidlich werden. Man spricht dann häufig von der Ultima Ratio – vom letzten Mittel oder von der letzten Vernunft. Das impliziert, dass zuvor alles, aber wirklich alles unternommen wurde, um den bewaffneten Konflikt zu verhindern. Und weil ein Krieg für die Menschen fürchterlich ist, muss auch alles darangesetzt werden, einen laufenden Krieg möglichst rasch zu beenden. Das wäre das moralisch Richtige.
Überaus schädlich ist das Relativieren der Neutralität durch sogenannt lösungsorientierte Politiker. Wer von Konfliktparteien nicht als neutral wahrgenommen wird, ist nicht neutral, mag er noch so rabulistisch zwischen Gesinnungsneutralität, politischer Neutralität, diplomatischer Neutralität und rechtlicher Neutralität unterscheiden.
Im Zusammenhang mit dem Weiterverkauf von Schweizer Waffen und Munition wird behauptet, das Pochen des Bundesrats auf Einhaltung geltenden Rechts und klarer Verträge stelle ein moralisches Versagen dar. Das ist ungeheuerlich! Da soll der Staat genau zu jener rechtlosen Räuberbande gemacht werden, vor der schon Augustinus warnte. Selbst wenn die Lieferung von Waffen und Munition nicht nur sachlich, sondern auch moralisch richtig sein sollte: Der offene Rechtsbruch, ja selbst der Aufruf dazu ist es niemals.
Wo gilt «klare Kante»?
Wie wacklig der moralische Hochsitz der Neutralitätskritiker ist, zeigt sich auch in ihrer Unfähigkeit, eine generell-abstrakte Regel über Sinn und Unsinn der Neutralität aufzustellen. Wenn die Parteinahme im Ukraine-Krieg moralisch geboten ist, warum ist sie es dann nicht in anderen Konflikten? Warum gilt «klare Kante zeigen» nicht auch in den zahlreichen Kriegen in Afrika oder zwischen Schiiten und Sunniten?
Die Berufung auf sogenanntes Völkerrecht und internationale Gremien ist zwar verlockend, hält aber einer Überprüfung nicht stand. Zu erratisch sind die dort getroffenen Entscheide. Wie überall, wo Interessen und Macht die Moral verdrängen.
„So rät die Polizei dringend davon ab, sich in Schlägereien oder Messerstechereien einzumischen. Sogar wenn man selber angegriffen wird, soll man «Geld, Handy oder Wertgegenstände lieber aushändigen» und «deeskalieren»…“ Exakt. Als 2014/2015 der Run auf Pfefferspray u. Waffenscheine losging, gab’s in DE Sondersendungen dazu, dass man sich bloß nicht wehren sollte, auch nicht einmischen. Nur schreiend 😱 wegrennen bitte … Na, also DAS hätte ich gern bei Selenskyj u. Melnyk gesehen 🤭 …
Ausgezeichneter Bericht, herzlichen Dank. Nur schade, dass die meisten Ideologen gar nicht motiviert sind den Unterschied von persönlichen Moralvorstellungen und staatlicher Verantwortung zu erkennen. Damit wird jede spätere Überlegung notgedrungen falsch. Deswegen bin ich Bruder Klaus so dankbar: Er besass die Kunst mit einfachen, klaren Worten alle Überlegungen auf den Punkt zu bringen: Misch dich nicht in fremde Händel. Wer will dies nicht verstehen und warum will man dies nicht umsetzen?
Neutralität ist auch Ausdruck von Bescheidenheit im Bewusstsein, dass keine Regierung immer im Besitz der einzig richtigen Wahrheit und Gerechtigkeit ist, ausser sie hält sich für den lieben Gott.
Was mich nervt ist, dass "lösungsorientierte Politiker" andere in den Krieg schicken wollen. Sollen die Kriegsbefürworter selber an die Front gehen und sich opfern. Die Menschen, welche Friedensverhandlungen mit Russland vorziehen wären froh.
Selbst George Washington warnte seine Landsleute davor, sich durch bindende Allianzen in fremde Angelegenheiten hineinziehen zu lassen. Hätten sie nur auf ihn gehört. Diese Weisheit gilt doppelt und dreifach für einen Kleinstaat wie die Schweiz.
Vorbild für die Welt ist schon etwas grossmundig. Wird weder durch unsere verschmierten Fassaden und abbröckelnde Neutralität, noch durch unsere Schmerzmittel- und sonstige Medikamentensucht untermauert. Auch zeigen wir der Welt vorbildlich, wie man einen Bankenplatz zerstört. Etwas leisertreten bitte.
R2-D2: offenbar nie etwas davon gehört, dass die Schweiz damals so arm war, dass fremde Kriegsdienste oft die einzige Möglichkeit waren, nicht zu verhungern, da die kleinen Schweizer Bauernhöfe nur knapp genug für den jeweils ältesten Sohn abwarfen? Langsame Besserung kam erst mit der Industrialisierung. Bessere Information wäre auch hier dringend anzuraten bevor man sich mit unqualifizierten Urteilen wichtig macht…
Rechtsgelehrter und Philosoph Zanetti erhebt die Schweiz zur Bananenrepublik, in dem über nicht existente Rechtsnormen (d. h. keine Rechtsnorm in den beiden Haager Abkommen und im Kriegsmaterialgesetz, welche eine Aufhebung von Nichtwiederausfuhrverbote entgegenstehen würde) gestritten wird, und missachtet die Tatsache, dass es keine neutralen Staaten gab oder gibt, sondern nur unmoralische Schmarotzer von regionalen und internationalen Sicherheitsarchitekturen.
"Wer von Konfliktparteien nicht als neutral wahrgenommen wird, ist nicht neutral, mag er noch so rabulistisch zwischen Gesinnungsneutralität, politischer Neutralität, diplomatischer Neutralität und rechtlicher Neutralität unterscheiden."
Danke Herr Zanetti. Das trifft dann nun auch auf Nationalragt Köppel zu.
Hartl: es wäre gut, sich zu informieren bevor man kommentiert: „Verzicht auf Verteidigung“ ist eine Erfindung von Ihnen. Unsere Neutralität hat schon immer dort aufgehört wo unser Land angegriffen wird!
«Geld, Handy oder Wertgegenstände lieber aushändigen» und «Wie könnte, was im Kleinen moralisch richtig ist, im Grossen falsch sein?» sagt eigentlich alles aus. Herr Zanetti postuliert damit, dass es moralisch richtig sei, sich «im Kleinen» nicht zu verteidigen, und dass das «im Grossen» auch richtig sein müsse. Im übrigen ist es etwas arg spät, sich erst zu verteidigen, wenn sich ein Aggressor durch alle Nato-Staaten um uns herum geprügelt hat.
Im Prinzip recht. Aber erfolgreich verteidigen kann man nur, wenn man es kann und will. Die meisten unserer Bübchen un Mädchen haben es nie gelernt.
Vielleicht sollten Sie sich auch mal informieren. Seit der Schweiz 1815 die Neutralität am Wiener Kongress aufgezwungen wurde (ansonsten wären wir einfach zerstückelt und verteilt worden, Pläne gabs dafür schon) wurde die Schweiz gar nie mehr militärisch angegriffen (mal abgesehen von ein paar irrtümlichen Bombenangriffen durch die Allierten, die sich verflogen haben).
Und die Jahrhunderte zuvor haben sich unsere Reisläufer für fettes Blutgeld völlig unneutral jedem fremden Herrscher angedient.
Das ist rabulistisch! Reisläufer haben sich persönlich zu dem Dienst verpflichtet. Das war nicht die Eidgenossenschaft, die sich schon längst vor Napoleon und dem die Ära abschliessenden Wienerkongress zur Aufgabe der militärischen Expasion bekannt hat.
Es begann mit der Generation von Bengeln die mit moralisierenden Floskeln erzogen worden sind und die sich überall selber auf der ''richtigen'' Seite der Geschichte profilieren wollten, statt sich selber erst mal nicht so wichtig zu nehmen. Dann wollen dieselben auch in der Weltpolitik die Guten darstellen und lassen sich so weit manipulieren, dass sie sich für eine Partei in geopolitischen Konflikten engagieren, die eigentlich niemanden was angehen ausser Putin, Selenskyj und Biden.
"Unser Land ist ein Vorbild für die Welt"
War, Herr Zanetti, war !
Wir sind nicht mehr neutral. Und wir sind auch kein freies, souveränes Land mehr.
Wir haben eine Regierung, die uns zu Untertanen der USA und der EU gemacht hat.
Und die Bürger haben, tut mir leid, das sagen zu müssen, nichts anderes verdient.
Sie sind unwürdig und unfähig, das Erbe meiner Vorfahren weiterzuführen.
Da haben Sie leider zum grossen Teil Recht. Es ist frustrierend zusehen zu muessen was die letzten 2 Generationen alles mutwillig od. aus reiner Dummheit zerstoeren.
Sie wirken sehr verbittert und unglücklich auf mich. Hoffe für Sie, dass ich mich täusche.
Verbittert? - Nein, nur präzise beobachtet. Die Schweiz hat zurzeit einen rund dreissigjährigen gesellschaftlichen Sinkflug hinter sich.
"Neutralität ist eine Maxime, von der man im kantschen Sinne wollen kann, dass sie ein allgemeines Gesetz werde. Denn würden sich alle Länder aus fremden Händeln heraushalten und nur ihre souveränen Rechte und Freiheiten bewaffnet verteidigen, wären wir dem Paradies auf Erden einen grossen Schritt näher."
Riesenapplaus aus Deutschland!
DAS ist der bewundernswerte Swiss Spirit, Herr Zanetti. Wunderbare Worte!
so ist es.
von uns kann jeder lernen, auch die schwoben.
Hahaha, vergessen Sie's, die sind unbelehrbar. Die werden immer alles besser wissen!
Vielleicht stösst man Leute vor den Kopf, weil sie wollen, dass man mit macht, aber man tut keinem ein Leid an, was sehr wichtig ist. Ein vernünftiger Gedankenaustauch bringt immer eine Lösung.
««Geld, Handy oder Wertgegenstände lieber aushändigen». Wie könnte, was im Kleinen moralisch richtig ist, im Grossen falsch sein?» -- Absurd, denn in einem Rechtsstaat übernimmt die Polizei unseren Schutz und verfolgt das Verbrechen. Im «Grossen» kann das höchstens ein Verteidigungsbündnis wie die Nato. Oder fordert Herr Zanetti die Abschaffung der Armee und die Auslieferung unseres Volksvermögen an einen potentiellen Aggressor? Zudem hat der Verzicht auf Verteidigung nichts mit Moral zu tun.
Probleme entstehen, sobald eine Regierung in ihrem Verteidigungsbündnis inkompatible Interessen verfolgt und Vorteile im Krieg auf einem anderen Kontinent sieht. Dann ist Geld, Handy, Gasleitung, Industrie, Frieden und Sicherheit futsch.
Der Irakkrieg von Bush Jumior hat gezeigt, dass das mit der Nato nicht möglich war. Er konnte ledigliche einige willige Nationalstaaten für seinen Angriffskrieg mobilisieren, aber nicht sie Nato als Verteidigungsbündnis. Das ist aber nicht der Kern von Herrn Zanettis absurdem Vergleich zwischen der Reaktion auf einen Überfall auf eine Person und einem Angriffskrieg gegen einen Staat. Ohne Polizei würde ich mich auch bewaffnen um mich gegen allfällige Überfälle auf meine Person zu schützen.
Das Desaster in Afghanistan war ein NATO-Bündnisfall. Alles beruhend auf der Mär von Osama und den 40 Räubern.
@thomas hartl
„…Absurd, denn in einem Rechtsstaat übernimmt die Polizei unseren Schutz und verfolgt das Verbrechen…“
Welche Polizei? Und welchen Schutz meinen Sie? Den Schutz der Kriminellen vielleicht? Selbst wenn … gibt’s da immer noch eine Justiz, die die meisten wieder laufen oder entfliehen lässt … 🤷♀️ 😬
Ich kenne die Arbeit von Justiz und Polizei in der Schweiz zufälligerweise etwas und halte Ihre Aussage daher für äusserst undankbar. Sie leben in einem der sichersten Staaten dieser Welt und geniessen eine Freiheit von welcher die meisten Ihrer Mitmenschen nur träumen können. Liefern Sie konkrete Fälle, aber verunglimpfen Sie die Arbeit der Polizei nicht pauschal, diese Männer und Frauen leisten auch für Sie einen guten Job.
@thomas hartl
Ich lebe garantiert NICHT in einem der sichersten Staaten dieser Welt!
Also ganz bestimmt nicht. Auf dem Weg zur Arbeit im Zug erstochen zu werden, ist hier gar nicht so unwahrscheinlich. Während der Arbeit wird dann zuhause eingebrochen. Auf dem Weg von der Arbeit nach Hause wird man entweder von einem Raser erfasst oder von einem Amokfahrer bzw. Terroristen. Auf dem Weg zum Einkaufen wird man noch nebenbei mal überfallen. Und abends kann ich als Frau kaum noch rausgehen 🤷♀️
Das war mal so und ist im Imperfekt richtig, aber nicht im Präsens. Es liegt aber sehr wahrscheinlich mehr an der Politik, denn an der weisungsgebundenen Polizei.
@Da wär noch was
„Es liegt aber sehr wahrscheinlich mehr an der Politik, denn an der weisungsgebundenen Polizei.“
Gut. Da haben Sie einen Punkt. Viele würden bestimmt rigoroser u. nachhaltiger durchgreifen. Abschreckung ist wichtig - hier aber verboten. Ich rede von DE (Berlin und auch Nordrhein-Westfalen). Alle 5 Min. Blaulicht & Sirenen, Einbrüche am helllichten Tage - Überfälle (auf Juwelierläden, Banken, Lebensmittelläden), Messerstechereien am laufendem Band, Mord u. Totschlag. 🤷♀️
Die Schweiz, der sicherste Staat der Welt? Das war einmal.
Der hartl hat wirklich null Ahnung von der Schweiz. Neutralität. Könnte ja in BV nachlesen bevor er einen solchen Stuss schreibt.
Also wenn ich mir Ihre Dialektik-Rallye so anschaue, Herr Hartl ...
.... denke ich, Sie sollten erwägen, Redenschreiber für die "Grünen" zu werden. 100% US-Hofreiter-Sound.
Die suchen Leute wie Sie am laufenden Band 😉
Schade, dass Herr Zanettis weise Worte Sie nicht zum Nachdenken anregt, sondern eher ein pedantisches Beharren auf geborgten, primitivsten und bellizistischen US-Narrativen triggert.
Tipp: Machen Sie sich mal besser frei davon, dann wird's auch mit dem Weitblick wieder was.
Selbst George Washington warnte seine Landsleute davor, sich durch bindende Allianzen in fremde Angelegenheiten hineinziehen zu lassen. Hätten sie nur auf ihn gehört. Diese Weisheit gilt doppelt und dreifach für einen Kleinstaat wie die Schweiz.
Wir haben diese Weisheit von unserem eigenen Nationalheiligen schon viel früher bekommen.
Staaten, bzw. ihre Regierungen, haben Interessen. Diese lassen sich nur unterschiedlich umsetzen. Die Schweiz als Kleinstaat fährt mit der völkerrechtlichen Neutralität seit 200 Jahren sehr gut. Grosse Staaten haben aber andere Interessen als bloss Frieden zu bewahren und setzen deshalb andere Mittel ein. Auch das ist legitim.
Neutralität ist kein Trittbrettfahren, sondern harte Arbeit. Wir erleben das in diesen Zeiten, wo die Feiglinge unter NATO-Fittiche kriechen wollen.
Nein, es ist nicht legitim, dass "the big guy with the big stick" andere Regeln haben darf, als alle anderen. Es wird zwar illegitimer Weise so gelebt, aber es ist weder legitim noch legal, weder rechtlich noch moralisch.
Neutralität, Zurückhaltung und offene Demokratie.
Das sind genau die Punkte warum viele Bürger in Europa bzw. auf der Welt die Schweizer beneiden.
Das sind Werte die erhalten bleiben müssen, egal ob es einigen naiven Politikern gefällt oder nicht !
Schade, dass man für diesen Artikel nur einen Daumen nach oben geben kann. - Nach unten sollte dies nur nach schlüssiger, sachlicher verbaler Begründung möglich sein, also faktisch gar nicht.
Neutralität ist auch Ausdruck von Bescheidenheit im Bewusstsein, dass keine Regierung immer im Besitz der einzig richtigen Wahrheit und Gerechtigkeit ist, ausser sie hält sich für den lieben Gott.
Ausgezeichneter Bericht, herzlichen Dank. Nur schade, dass die meisten Ideologen gar nicht motiviert sind den Unterschied von persönlichen Moralvorstellungen und staatlicher Verantwortung zu erkennen. Damit wird jede spätere Überlegung notgedrungen falsch.
Deswegen bin ich Bruder Klaus so dankbar: Er besass die Kunst mit einfachen, klaren Worten alle Überlegungen auf den Punkt zu bringen: Misch dich nicht in fremde Händel.
Wer will dies nicht verstehen und warum will man dies nicht umsetzen?
Der Bundeskanzler ist der Stabschef des Bundesrates. Er unterstützt das Bundesratskollegium. Er ist kein Politiker, sondern er sorgt für reibungslosen Betrieb auf operativer Ebene. Dazu gehört das Organisieren und rechtzeitige Bereitstellen des Business-Lunches, das Leeren und die sichere Entsorgung des Inhaltes der Papierkörbe. Nicht dazu gehört das Politisieren und das Philosophieren. Ferner soll er das Moralisieren und das Theologisieren der Kirche überlassen, vorzugsweise der Röm.-Kath.
Hat sich dieser Post hierher verirrt?
Herr Ursch, Thurnherr ist ja bei der Betpartei, der ehemaligen CVP, also Mitte....Er hat eh die Meinung, der 8. BR zu sein. Leider ist er so, wie sein mit dem Heiligenschein versehenen Parteichef Pfister: obrikeitshörig, mit dem Finger auf andere zeigend, bei sich keine Fehler zu finden usw., von Demut keine Rede. Also ab in die Kirche zum Beichten!
Was mich nervt ist, dass "lösungsorientierte Politiker" andere in den Krieg schicken wollen. Sollen die Kriegsbefürworter selber an die Front gehen und sich opfern. Die Menschen, welche Friedensverhandlungen mit Russland vorziehen wären froh.
Die grössten Kriegshetzer haben keinerlei Militärdienst geleistet, Dienstverweigerer, Untaugliche und Frauen. Das sagt doch viel über deren Vorstellung über Krieg aus und ist an genereller Menschenverachtung schwer zu überbieten, allenfalls durch diejenigen, die den Krieg direkt und wichtig, auch indirekt zu verantworten haben.
Alpensturm: So ist es. Müssten deren Söhne in den Krieg, wäre das Gejammer enorm, und GENAU DIESE 'lösungsorientierten Politiker' würden ihre Söhnlein sofort ins sichere Ausland schicken. Sie selbst wären ebenso bei den Finkenklopfern. Selenskyj spricht auch immer vom Kampf bis zum letzten Mann. ER wird es nicht sein, denn gerade er setzt sich vorher ab. Alles pure Heuchelei der Politiker. Eben: Die Anderen sollen dem Tod in die Augen sehen, niemals sie selbst.
«Auf der ganzen Welt schwören Magistraten …», wohlwissend, dass sie damit einen Meineid leisten. Dabei werden sie beklatscht und hochleben gelassen.
Diese «Haltung» – rechts blinken und links abbiegen – ist bei unseren Bundes-Pfeifen besonders deutlich ausgebildet, ja geradezu Voraussetzung!
Dass der Schwur zum generellen Meineid in vielen Staaten geworden ist, ist eine neuere Entwicklung. Die früheren Despoten haben keine Eide auf die Völker geschworen und viele echte Demokraten meinten es mit dem Schwur ernst. Dass nicht nur die eigenen Landsleute, sondern sogar die eigenen Wähler egal sind, ist relativ neu.
Ich denke das mit der Neutralität ist vorerst für die Schweiz gelaufen, dieses Image ist flöten und wird nur schwer wieder aufgebaut werden können. Inzwischen übernehmen andere die Vermittlerrolle und es würde mich auch nicht überraschen, wenn der Völkerbund in einigen Jahren sein Arbeit in einem anderen Land ausüben wird. Unsere Politiker können anscheinend nicht weiter als zu ihrer Nasenspitze denken. Also Vorbild das war einmal.
„So rät die Polizei dringend davon ab, sich in Schlägereien oder Messerstechereien einzumischen. Sogar wenn man selber angegriffen wird, soll man «Geld, Handy oder Wertgegenstände lieber aushändigen» und «deeskalieren»…“
Exakt. Als 2014/2015 der Run auf Pfefferspray u. Waffenscheine losging, gab’s in DE Sondersendungen dazu, dass man sich bloß nicht wehren sollte, auch nicht einmischen. Nur schreiend 😱 wegrennen bitte … Na, also DAS hätte ich gern bei Selenskyj u. Melnyk gesehen 🤭 …
Was wäre die Welt ohne Neutronen? Sie würde in sich zusammenfallen oder erst gar nicht existieren! 😉
Frage: Wo ist unser heutiges Basisproblem?
Antwort: Viele können ihren Namen in verschiedenen Formaten ausdrucken, versenden -> aber NICHT schreiben!
Wir müssen sofort dieses politische, wirtschaftliche Problem lösen, auf allen Ebenen -> definitiv!
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Vorbild für die Welt ist schon etwas grossmundig. Wird weder durch unsere verschmierten Fassaden und abbröckelnde Neutralität, noch durch unsere Schmerzmittel- und sonstige Medikamentensucht untermauert. Auch zeigen wir der Welt vorbildlich, wie man einen Bankenplatz zerstört. Etwas leisertreten bitte.
R2-D2: offenbar nie etwas davon gehört, dass die Schweiz damals so arm war, dass fremde Kriegsdienste oft die einzige Möglichkeit waren, nicht zu verhungern, da die kleinen Schweizer Bauernhöfe nur knapp genug für den jeweils ältesten Sohn abwarfen? Langsame Besserung kam erst mit der Industrialisierung. Bessere Information wäre auch hier dringend anzuraten bevor man sich mit unqualifizierten Urteilen wichtig macht…
Rechtsgelehrter und Philosoph Zanetti erhebt die Schweiz zur Bananenrepublik, in dem über nicht existente Rechtsnormen (d. h. keine Rechtsnorm in den beiden Haager Abkommen und im Kriegsmaterialgesetz, welche eine Aufhebung von Nichtwiederausfuhrverbote entgegenstehen würde) gestritten wird, und missachtet die Tatsache, dass es keine neutralen Staaten gab oder gibt, sondern nur unmoralische Schmarotzer von regionalen und internationalen Sicherheitsarchitekturen.