Die deutsche Bundesregierung hat eine Wiederaufnahme von Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 2 kategorisch ausgeschlossen. Damit erteilt sie Spekulationen über eine mögliche Nutzung der Leitung unter US-Hoheit eine Absage. «Die Unabhängigkeit von russischem Gas ist für die Bundesregierung sicherheitspolitisch von strategischer Bedeutung», erklärte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums, berichtet das Handelsblatt.

Hintergrund der Debatte sind Berichte über mögliche US-Pläne, die Pipeline zu übernehmen. Laut Medienberichten soll das US-Unternehmen Lynch Interesse an einem Erwerb von Nord Stream 2 haben, um die Pipeline unter amerikanische Kontrolle zu bringen. Dies könnte Washington als Druckmittel in Verhandlungen mit Moskau nutzen.

Jürgen Hardt, aussenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, hält eine Reparatur für ausgeschlossen. «Das würde nur Putins Kriegskasse füllen», so Hardt. Auch die EU-Kommission sieht keine Zukunft für russische Gaslieferungen über die Ostsee und betont, Nord Stream 2 diene nicht der europäischen Energieversorgung.

Die Zukunft der Nord-Stream-Infrastruktur bleibt ungewiss. Während die Betreiberfirma Nord Stream 2 AG nach einer Insolvenz in der Schweiz wieder handlungsfähig ist, sucht Deutschland nach Alternativen zur Nutzung der Leitungen – etwa für den Transport von Wasserstoff.