Was ist eine pro-ukrainische Gruppe, die gemäss New York Times den Angriff auf die Nord-Stream-Pipelines durchgeführt hat?

Die Bild-Zeitung unter Johannes Boie und Paul Ronzheimer?

Die FDP unter Marie-Agnes Strack-Zimmermann?

Das Auswärtige Amt unter Annalena Baerbock?

Die EU unter Ursula von der Leyen?

Kann man so sehen. Also kämen sie wohl dann auch als potenzielle Pipeline-Terroristen in Betracht, oder?

Der Vergleich zeigt, wie dünn, durchsichtig, um nicht zu sagen dümmlich die jüngste Schuldzuweisung für den Anschlag auf Nord Stream ist.

Pro-ukrainische Gruppe ist alles und nichts. Aber sie erfüllt ihren Zweck: Sie lenkt von den USA als möglichen Urheber ab und sie wäscht die Ukraine als Drahtzieher rein. Ausserdem hält sie ein Hintertürchen für eine russische Beteiligung offen.

Perfekt.

Nur dass eben nichts zusammenpasst.

Was ist denn aus dem Expertenkonsens geworden, dass nur ein staatlicher Akteur einen derart komplexen Sprengstoffanschlag durchführen konnte? Und jetzt waren es ein halbes Dutzend Leute mit einer besseren Jolle?

Dort habe man Sprengstoffspuren «auf dem Tisch» entdeckt. Und die konnte man noch nicht abgleichen mit den Sprengstoffresten, die schwedische Ermittler schon vor Monaten auf dem Grund der Ostsee bargen?

Kein gutes Licht wirft die neue Version auch auf die deutschen Behörden – Verfassungsschutz, BKA und Bundespolizei. Unter ihren Augen wurde demnach der Terrorschlag vorbereitet – und sie sahen nichts. Der Tipp kam mal wieder von einem befreundeten Geheimdienst.

Aber die Sicherheitsbehörden sind nun mal ausgelastet mit dem Kampf gegen rechts. Die können sich nicht um alles kümmern.

Die «Enthüllungen», die man regierungstreuen Medien durchgesteckt hat, sind alles andere als das. Sie dienen der Verschleierung und nicht der Aufklärung.