Vilnius
Budapest 56. Prag 68. Im Januar 1991 scheint sich die Geschichte in Vilnius zu wiederholen. Abermals drohen Moskauer Truppen einen Volksaufstand brutal niederzuschlagen. Wenige Monate zuvor hatte sich Litauen nach fünfzig Jahren Sowjetherrschaft als erste Unionsrepublik zum souveränen Staat erklärt. Der Westen zögert mit der Anerkennung. Moskau droht. Am 13. Januar 1991 kommt es zum Showdown. Sowjetische Elitetruppen töten in der litauischen Hauptstadt vierzehn unbewaffnete Demonstranten.
Nun schlägt die Stunde eines kleinen Mannes mit getrimmtem Bart, Drahtbrille und sanfter Stimme: Vytautas Landsbergis, Professor der Musik, steht an der Spitze der Sajudis-Beweg ...
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Schwachsinn am Laufmeter
Eben aus Budapest zurück, frage ich mich, warum die Ruinen während 80 Jahren vor sich hin rotteten und nun erst mit vielen EU-Milliarden saniert werden. Mir stellt sich die Frage, warum die Alliierten den D-Day erst in Gang setzten, als die Ostfront aufgerollt wurde. Ging es nie um Freiheit und Menschenwürde? War es zur Verhinderung des gesamten europäischen Kommunismus und dafür verschenkte man die Baltischen und osteuropäischen Nationen an Stalin. Welch partnerschaftlichen Freundschaftswert.
Schade. Liebe WW. Etwas enttäuscht bin ich schon. Nicht nur von diesem Interview. Etwas mehr Vorbereitung hätte den China- Taiwan Konflikt mit Litauen besser beleuchtet. Wieder eine verschenkte Chance. Die mediale Sado-Maso Medienberichterstattung hat Herr Landsbergis ja schon erwähnt. Genauso gut könnte es SDA oder DPA sein, die mit aktuellen Gesellschaftsfragen und ohne Hintergrund aus der Hüfte schiessen. Ein besseres Interview braucht eben auch Vorbereitung.
Herr Landsbergis ist wohl im letzten Jahrhundert stehen geblieben und hat noch nicht gemerkt dass es seit 30 Jahren keine Sowjetunion mehr gibt. Mit keinem Wort erwähnt er, dass es in den Baltischen Staaten und in der Ukraine eine russische Minderheit gibt, die das Recht auf Existenz, ihre Kultur und ihre Sprache hat. Mit der rückwärtsgewanten Denkweise von Herrn Landsbergis ist in Osteuropa kein Friede möglich. Die Freiheit des Baltikums ist eine Illusion, sie sind bereits besetzt von den USA.
Unglaublich, welche Hassgefühle durch die Spaltung der Gesellschaft in die Welt gesetzt wurden. Hier der gute Westen, dort der böse Russe. Menschen mit wirklichem Format lassen sich weder in die eine oder andere Richtung manövrieren. Wenn jemand über Putin wettert, ist ihm der Applaus gewiss - ohne Konzert.
Liszt: Im WW Forum ist es umgekehrt - da ist dem alten KGB-Agenten Putin der Applaus sicher.
Litauen war mal eine europäische Grossmacht. Jetzt ist es ein ressentimentgeladener Wurmfortsatz der USA.
Litauen wie auch die übrigen, baltischen Länder definieren ihre nationalen Identitäten als Antipol zu Russland, mit dem sie über Jahrhunderte in enger kultureller Symbiose zusammenlebten. Der antirussische und leider auch antisemitische Rassismus begann sofort nach der Unabhängigkeit 1918 und führte zu den grauenhaften Pogromen unter deutscher Besatzung. Die Chance auf ein multikulturelles Zusammenleben wurde nach 1991 vertan, ermuntert auch von der EU und den USA.
Aufgrund der Aussagen von Langsbergis kommt einem der Verdacht, dass er vom Westen (NATO) gekauft wurde. Denke da besteht kein Zweifel?
So schmerzhaft und desillusioniert es auch tönen mag: Für kleine Staaten gibt es keine richtige Unabhängigkeit. Als kleiner Fisch wird man immer halb oder ganz gefressen. So lange die Wirtschaft floriert, merkt man das nicht. Interessant, was die Schweiz gerade mit der Crédit Suisse erlebt. Und früher mit NS-Deutschland:
https://youtu.be/JieqrwENfps
Sehr empfehlenswerter Film.
Mullex: Sie bringen die "russische Sicht". Litauen war bis 1940 unabhängig und wurde dann von Russland okkupiert, bevor 1941 die Deutschen einmarschierten. Nach der Niederlage Deutschlands übernahmen wieder die Russen. Dann kommen Sie wieder - ganz auf Kreml-Linie - mit dem Faschisten-Vorwurf. Dieser kommt immer wieder, wenn man keine Argumente hat (siehe auch Ukraine). Litauen ist heute ein moderner, wirtschaftlich aufstrebender Staat - demokratisch und mit Meinungsfreiheit.
Ein höchstinteressantes Gespräch mit dem früheren litauischen Präsidenten. Landsbergis ist eine beeindruckende Persönlichkeit. Mit seiner Einschätzung, dass es Putin gelungen ist, sein Volk in die totale geistige Sklaverei zu versetzen, liegt er zweifellos richtig. Litauens Bevölkerung hat seine leidvollen Erfahrungen mit den Russen gemacht und deshalb nach Freiheit und Unabhängigkeit gestrebt. Dank dem NATO-Beitritt geniessen sie Schutz gegen allfällige Angriffe seitens Putin.
Sorry, ein richtiger Quatsch Ich empfehle Ihnen mal eine Weltkarte zur Hand zu nehmen, der Ministaat ist nur mit der Lupe zu finden. Man kann Landsbergis nicht mit Putin vergleichen, Russland ist 260 mal grösser, hat 5 Religionen und ūber 250 Sprachen. Allen Respekt so ein Riesenland in Frieden zusammenzuhalten. Im Gegensatz zu Russland diskriminiert das kleine Litauen die russischsprechende Bevölkerung in ihrem Land aufs schlimmste, pfui.
Nun sind die Balten frei. Denken sie. Dabei sind sie nun Flugzeugträger und Abschussbasis der anderen Seite. Herzlichen Glückwunsch!
Litauen ist nicht in die Unabhängigkeit gegangen. Litauen ging in die Abhängigkeit der USA und der Nato als Frontstaat gegen Russland und alles Russische. Bis heute sind die Russen in Litauen Bürger mit eingeschränkten Rechten. Sie dürfen ua. nicht wählen
Umgesetzt wurde diese westliche Abhängigkeit mit den litauischen Faschisten, die bis heute an der Macht sind.
Litauen gehört nun nach der Ukraine zum 2. Schlachtfeld der USA in ihrem Krieg zur Zerstörung von Deutschland und Europa.
Herr/Frau Mullex: an Ihrem unsäglichen Beitrag kann man unschwer erkennen, was der WW-Chefredaktor mit seinen beinahe täglichen Einseitigkeiten zum Ukraine-Angriffskrieg Putins bewirkt hat. Wer in den letzten Jahren eine längere Reise in die baltischen Staaten machen konnte/durfte, kann Ihren unheilvollen Erguss nur noch als peinlich empfinden!
Ja, die Wahrheit schmerzt gelegentlich.
Wie wahr, Herr Kielhoz, wie wahr!