Über 35 Milliarden Euro hat Deutschland 2023 «für die Unterstützung ärmerer Länder» ausgegeben. Diese Zahl weist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) aus.

Der Laie denkt dabei spontan an Nahrungsmittel oder den Bau von Brunnen für sauberes Trinkwasser. Die deutschen Entwicklungshelfer fassen den Begriff aber sehr viel weiter. Das zeigt eine Liste der Projekte, die aufgrund einer parlamentarischen Anfrage veröffentlicht worden ist.

So hilft Deutschland beispielsweise mit 10 Millionen Euro Ghana auf die Sprünge in Sachen Recycling. 15 Millionen fliessen in «urbane Klimaanpassungen» in Honduras. Und die Elfenbeinküste erhält 30 Millionen für den Ausbau der Solarenergie.

In Kenia müsste demnächst ein wirtschaftlicher Aufschwung entstehen. Denn dort wird ein «Gründerzentrum» mit knapp 30 Millionen Euro finanziert. Gleichzeitig wird der afrikanische Kontinent ergrünen: Die «Allianz für eine grüne Revolution» ist Deutschland 15 Millionen Euro wert.

Die Menschen in Usbekistan brauchen für den Arztbesuch wohl bald keine Krankenkassenkarte aus Plastik mehr: 48 Millionen Euro fliessen in eine digitale Reform im Gesundheitswesen.

Im Jemen gibt es, ausgestattet mit 25 Millionen Euro, eine «Steigerung der gesundheitlichen Resilienz».

Und in Ecuador bleiben die Menschen durch fleissiges Radeln ohnehin fit und gesund – dank 15 Millionen Euro für die «nachhaltige urbane Mobilität».

Das mexikanische Transportwesen müsste schon bald umweltfreundlich funktionieren. Die «Umsetzung der nationalen Klimaschutzziele» wird mit 104 Millionen Euro aus Deutschland unterstützt.

Die Auswahl ist weit entfernt von Vollständigkeit: Die Liste ist sechzehn Seiten lang. Wer in Deutschland gerade auf die verspätete Bahn wartet, mag seinen Augen nicht trauen.