Der Eklat um den Besuch des ukrainischen Parlamentspräsidenten Ruslan Stefantschuk wird immer abstruser.

Wie SVP-Fraktions-Chef Thomas Aeschi auf Anfrage bestätigt, verpassten mehrere Mitglieder wegen der Sicherheitsmassnahmen im Nationalrat Abstimmungen. Nationalrat Alfred Heer wurde sogar gar nicht mehr ins Parlament hineingelassen.

Grund war die Visite des Ukrainers auf Einladung von SP-Nationalratspräsident Eric Nussbaumer. Der höchste Schweizer betont, dass er die Sicherheitsauflagen nicht selber bestimme, sondern das Fedpol, die Bundespolizei, dafür zuständig sei.

Sein hoher Gast aus dem Kriegsland richtete scharfe Worte an die Schweiz. «Sie können nun entscheiden, ob Sie uns bloss mit Worten oder auch mit Taten unterstützen.» Und: «Wir brauchen keinen Frieden, bei dem wir einen Teil unseres Landes verlieren», so der ukrainische Spitzenpolitiker weiter. «Das wäre kein Frieden, sondern eine Annexion.» Auch ein eingefrorener Krieg sei kein Frieden.

Zur Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock erklärte er: «Wir wollen, dass alle Länder, die an die Friedenskonferenz kommen, klar sagen, wer Opfer ist und wer Aggressor. Der Aggressor sollte das akzeptieren.»

Dass der Mann solche Aussagen macht, sei ihm unbenommen. Aber muss das sein unter der Bundeshauskuppel, drei Tage bevor auf dem Schweizer Bürgenstock angeblich ein Schritt Richtung Frieden unternommen wird?

Zweifel kommen auf, ob die Ukrainer mit solchen Statements viel Goodwill gewinnen werden. Auch stellt sich die Frage, weshalb der höchste Schweizer Stefantschuk eine solche Plattform im Bundeshaus geboten hat.

Sicher ist: Der Schweiz hat dies nichts gebracht. Im Gegenteil.