Schwere Gewaltverbrechen in der Schweiz erreichen einen historischen Höchststand, wie aus der neuesten Kriminalstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervorgeht.

Im Jahr 2022 nahmen schwere Gewaltdelikte wie schwere Körperverletzung, Vergewaltigung und Tötungsdelikte um mehr als 14 Prozent zu. Damit setzt sich ein Aufwärtstrend der letzten Jahre fort.

Die Zahl der Einbrüche hat ebenfalls zugenommen. Allerdings ging die Jugendgewalt zurück.

Die Ursachen für die Zunahme der schweren Gewaltverbrechen sind zum jetzigen Zeitpunkt schwer zu analysieren. Adrian Gaugler, Kommunikationsbeauftragter der Konferenz der kantonalen Polizeikommandantinnen und -kommandanten der Schweiz (KKPKS), erklärt dem Blick, dass die Hemmschwelle zur Anwendung von Gewalt niedriger, die Gesellschaft aber zugleich anonymer und individualistischer wird.

Die meisten Beschuldigten sind männlich und Schweizer Staatsbürger. Allerdings hat die Zahl an Gewalttaten durch Ausländer um rund 15,5 Prozent zugenommen. Davon sind mehr als die Hälfte Ausländer ohne Aufenthaltsbewilligung.

Die Zahl der versuchten Tötungsdelikte stieg ebenfalls, während die Zahl der Straftaten, die von Minderjährigen verübt wurden, sank. Der Kampf gegen häusliche Gewalt wird zur Priorität, da die Zahl der Straftaten im häuslichen Bereich ebenfalls angestiegen ist.

Ebenfalls ein wachsendes Problem ist die Cyberkriminalität, wobei der grösste Teil der Straftaten auf Wirtschaftskriminalität entfällt.

In der Schweiz wurden im Jahr 2022 insgesamt 86.693 Personen einer Straftat beschuldigt. Davon betroffen waren fast zur Hälfte Ausländer.