Stephan Kramer, Chef des Thüringer Verfassungsschutzes, sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt. Laut einer Recherche des Nachrichtenportals Apollo News soll Kramer ein System von Intrigen, Drohungen und Medienvernetzungen aufgebaut haben. Der Verfassungsschutz Thüringen ist bekannt für seine Einstufung der AfD als «gesichert rechtsextrem».

Kramer wird vorgeworfen, ein entlastendes Gutachten zur AfD unterdrückt zu haben, das Aspekte wie Meinungsfreiheit berücksichtigt hätte. Dieses hätte möglicherweise die Einstufung der Partei in Frage gestellt.

Kramer habe die Nutzung des Gutachtens mit der Begründung verweigert, «dem Gegner keine Argumente zu liefern». Kritiker innerhalb des Amtes, darunter ein Referatsleiter, der eine unzureichende Einbindung seines Bereichs monierte, wurden laut Berichten intern marginalisiert.

Zusätzlich werden Kramer Drohungen gegen Mitarbeiter und ein autoritärer Führungsstil vorgeworfen. Seit 2019 haben etwa zwanzig Mitarbeiter den Thüringer Verfassungsschutz verlassen, darunter auch Schlüsselpositionen wie der Referatsleiter für Rechts- und Linksextremismus, die seit Jahren unbesetzt sind. Laut Berichten herrschen «erratische Anordnungen» und «Jähzorn» im Führungsstil Kramers.

Ein weiterer Vorwurf betrifft die Weitergabe vertraulicher Informationen. Gegen Kramer wurde deshalb ein Disziplinarverfahren angestrebt. Zudem sollen Mitarbeiter von Mobbing und Gewaltandrohungen berichtet haben.

Kramer selbst hat sich bisher nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäussert. Das Thüringer Innenministerium verweigerte eine Stellungnahme.