Die 22-jährige Transgender-Schwimmerin Lia Thomas galt als unschlagbar – weil sie biologisch ein Mann ist und sich ihren Konkurrentinnen gegenüber bezüglich Lungenvolumen, Herzgrösse, Blutkreislauf, Muskelmasse und Knochenbau deutlich im Vorteil befindet.

So pulverisierte sie im vergangenen Jahr die Rekorde auf College-Stufe reihenweise. Ihr winkt der Titel der College-Sportlerin des Jahres 2021.

Für nicht wenige führt dies aber den Wettkampfsport und die Chancengleichheit ad absurdum. So gab die US-Schwimm-Beauftragte Cynthia Millen aus Protest ihren Rücktritt – nach dreissig Jahren als Funktionärin.

In ihrer Erklärung für diesen Schritt schrieb sie, dass sie keinen Sport unterstützen könne, der es «biologischen Männern erlaubt, gegen Frauen anzutreten».

Doch nun fand Lia Thomas ihre Meisterin – beziehungsweise ihren Meister. In einem Rennen an der Yale-Universität unterlag sie über hundert Yard Iszac Henig. Lia schlug nach 52,84 Sekunden an. Henig in sagenhaften 49,57.

Wie Thomas ist Henig eigentlich ein Mann. Weil er sich aber im falschen Körper geboren fühlt, nimmt er nach einer Hormon-Behandlung und einer Brust-Operation an Frauen-Wettbewerben teil.

Auf Twitter wurde diese Affiche als «surreale Geschichte» kommentiert, «zwei Männer, die in einem Frauenwettbewerb gegeneinander schwimmen».

Der Spitzensport als Freakshow? Nein – zumindest nicht reglementarisch. Im amerikanischen College-Sport spricht nichts dagegen.

Sollte sich diese Praxis aber auch auf olympischer Ebene durchsetzen, kann dies nur etwas bedeuten: das Ende des Frauensports.