Wolodymyr Selenskyj tingelt durch die USA, um für seinen «Siegesplan» zu werben.

«Siegesplan». Ein merkwürdiges Wort. Niemand weiss so recht, was es bedeutet. Aber es wird als Synonym für einen Friedensplan gedeutet, mit dem Kiews Staatschef Verhandlungsbereitschaft signalisiert.

Vor dem Sicherheitsrat hat sich der vermeintliche Friedensengel nun ein wenig in die Karten blicken lassen. Demnach soll sein Plan Russland «zum Frieden zwingen», denn mit Putin könne man nicht verhandeln.

Das aber unterscheidet sich nicht von Kiews Maximalforderungen der ersten Kriegstage: eine Niederlage Russlands und der Sturz des Kremlherrschers.

Ein Friedensplan ist das nicht. Er würde Entgegenkommen und Kompromisse voraussetzen. Eher bei Kiew als bei Moskau, angesichts der drohenden Niederlage auf dem Schlachtfeld.

Selenskyj scheint jeden Kontakt zu dieser Realität verloren zu haben. Das ist betrüblich. Dass aber der Wertewesten ihn in seinem Selbstbetrug bestärkt, ist tragisch. Und hoch gefährlich für die Welt.