Eine alte Bauernregel besagt: «Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert das Wetter, oder es bleibt, wie es ist.» Ungefähr so exakt sind die Zahlen, die «SRF Meteo» über das europäische Wetter liefert.

Besonders bei beliebten Ferienzielen im Mittelmeerraum liefern die Wetter-App und die Webseite von «SRF Meteo» regelmässig erhöhte Werte – nicht selten bis acht Grad höher. Dies verschärft selbstredend die Theorie der Klimaerwärmung.

Die SVP stellt deshalb die Frage: «Könnten die erhöhten Temperaturangaben politisch motiviert sein?»

«Meteo»-Chef Thomas Bucheli bezeichnet diese Vorwürfe als «absurd» – und schiebt den Schwarzen Peter der Technik zu: Wegen der ausserordentlichen Hitze «überschiesse das Messsystem». Eine baldige Behebung des Problems sei aber nicht in Sicht.

Nun meldet sich Jörg Kachelmann zu Wort. Der erfahrene Meteorologe und Betreiber des «Wetterkanals» sagt gegenüber der Weltwoche: «Bucheli erzählt völligen Blödsinn, kein Modell produziert systematische Abweichungen nach oben. Was auch immer die Ursache ist, es muss eine ganz andere sein als die, die Bucheli verbreitet.»

Zu den Messmethoden seiner eigenen Firma sagt Kachelmann: «Wir haben eigene Modelle, die durchschnittliche Abweichung beträgt für den nächsten Tag weniger als 0,5 Grad. Bucheli benutzt unsere Modelle nicht, aber auch herkömmliche Modelle erzeugen keine Fehler solchen Ausmasses, es gibt dieses geheimnisvolle ‹Überschiessen› von Modellen nicht.»

Und dann kommt Kachelmann erst richtig in Fahrt. Mit der Vehemenz eines Sturmtiefs über der Biskaya sagt er: «Ich glaube nicht an kurlige Verschwörungstheorien. Es liegt nahe, dass alles eher etwas mit Blödheit zu tun hat.»