Die Adresse des Bundespräsidenten lautet Spreeweg 1 in 10557 Berlin. Frank-Walter Steinmeier wohnt also in Deutschland, postalisch. Aber lebt er auch hier? Kennt er das Land, das er repräsentiert?

Daran sind Zweifel erlaubt. Denn in seiner Weihnachtsansprache sagte er: «Deutschland ist und bleibt ein gutes Land.»

Ein Land, das die unfähigste Regierung seit Bestehen hat.

Ein Land, dessen Behörden sich schwertun, elementare Leistungen zu erbringen.

Ein Land, dessen Bewohner das Vertrauen in den Staat, die Zuversicht in seine Organe und den Glauben an die Zukunft verloren haben.

Ein Land, in dem Millionen von Bürgern sich nicht ausreichend ernähren können.

Ein Land, dessen Städte in Teilen zu No-go-Zonen werden.

Ein Land, in dem Menschen kein Dach über dem Kopf finden.

Ein Land, das unter dem Ansturm von Millionen Fremden seine Identität zu verlieren droht.

Was ist daran gut? Ach so. «Die Millionen Menschen, die sich für andere einsetzen», wie Steinmeier betonte.

Die braucht es wohl auch, wenn der Staat versagt. Ihm hat Steinmeier ein Armutszeugnis ausgestellt.