Die Fachhochschule Nordwestschweiz kĂŒndigte das Referat an, als handele es sich um eine ĂŒbliche Vorlesung an einem normalen Bildungsinstitut. Der Inhalt allerdings liess den Beobachter stutzen: «Hexen lernen als gegendisziplinĂ€re Kunst». Weiter hiess es: «Kritisch-spekulative HexenkĂŒnste wirken wirklich – als gewitztes Verkehren und Antwort que(e)r durch die Zeit; im Ver-/Lernen und Ent/Üben. Als Kehr-Care-Kunst mit Witz, Wut, Lust, Schmerz und Begehren.»

Und dann wird es noch abstruser: Der Anlass werde «mit wahlverwandten W.I.T.C.H.es verschiedener Generationen hexendiffamierende Mythen verkehren, Theorie und Praxis miteinander amalgamieren und Schutzkreise ziehen gegen die MÀchte des Beherrschens, Bemeisterns und Disziplinierens».

Beim Anlass, der auf der Website der Hochschule als «Antihex» angekĂŒndigt worden war, handelte es sich um die Antrittsvorlesung der Professorin Ines Kleesattel. An der Veranstaltung solle sich «eine Genealogie queer-feministischen Hexenwissens entspinnen».

FĂŒr den Normalsterblichen erfordert dies weitere ErklĂ€rungen. Und die Hochschule lieferte diese: Gemeinsam mit «Co-Hex» Pascale SchreibmĂŒller verhandle Professorin Kleesattel dabei «die Potenziale eines gegendisziplinĂ€ren Ausheckens, das geschundene Möglichkeitssinne zum Fliegen bringt». SchreibmĂŒller ist laut Angaben auf ihrem Linkedin-Profil «transdisziplinĂ€re KĂŒnstlerin, Hebamme, Theoretikerin».

Nicht alle sind bereit, die AuswĂŒchse der linksideologischen Scheinbildung so einfach hinzunehmen. Der Basler SVP-Grossrat JoĂ«l ThĂŒring beispielsweise warf die Frage auf: «Ist das ein Aprilscherz?» Gleichzeitig reicht er unter dem Titel «Mit Steuergeldern alimentierte Gender-Gaga-Veranstaltungen an der Fachhochschule Nordwestschweiz» beim Regierungsrat eine Anfrage ein. Darin will er wissen, inwiefern die DurchfĂŒhrung einer solchen Veranstaltung fĂŒr das Renommee einer Hochschule förderlich sei, die von vier Kantonen finanziert werde. TrĂ€ger der FHNW sind Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn.

Die Antwort steht noch aus. Und man darf davon ausgehen, dass die Regierung einen Grund findet, weshalb die queere Gender-Hexerei von studentischem Wert ist. Der Steuerzahler aber stellt sich vorab zwei Fragen: Wie weit haben sich unsere Hochschulen vom normalen Leben entfernt? Geht es ihnen nur noch darum, eine Minderheit zu bedienen, die mit den Problemstellungen kommuner BĂŒrger ĂŒberhaupt nichts mehr gemeinsam hat?