Die Politik im Westen verspricht der Ukraine bedingungslose Hilfe im Kampf gegen Russland, doch in der Bevölkerung hält sich die Bereitschaft, selbst zur Waffe zu greifen, deutlich in Grenzen. Dies geht aus diversen Meinungsumfragen hervor, die das Onlineportal Politico zusammengefasst hat.

So würde laut einer Erhebung des European Council on Foreign Relations in zwölf europäischen Ländern nur eine Mehrheit in Polen, Portugal und Schweden der Ukraine weiterhelfen. Die Menschen in Österreich, Griechenland, Ungarn, Italien und Rumänen sind hingegen mehrheitlich dafür, Kiew zu einem Friedensschluss mit Moskau zu drängen. In Frankreich und Deutschland sind die Meinungen geteilt. Auch der Kampfwille der Europäer hält sich in Grenzen: Nur 32 Prozent würden in den Krieg ziehen wollen, wie eine Gallup-Umfrage ergab.

Nicht einmal in den USA, die in den letzten fünfzig Jahren mehr Kriege weltweit geführt hat als jede andere Nation, ist die Begeisterung für einen Kampfeinsatz gross. In einer allerdings schon zwei Jahre alten Umfrage der Quinnipac University würden im Fall einer Invasion der Vereinigten Staaten nur 55 Prozent der Bürger bleiben und das Land mit der Waffe in der Hand verteidigen. Besonders bemerkenswert: In der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen sind es nur 45 Prozent.

Ähnlich sieht es in Grossbritannien aus. Nach einer vergangene Woche erhobenen Umfrage sind nur 29 Prozent der 18- bis 24-Jährigen willens, ihr Land zu verteidigen. Weniger als ein Viertel der Generation ihrer Eltern möchte ihre Kinder an einer Front sehen – und dies, obwohl 54 Prozent der befragten Briten damit rechnen, dass ihr Land innerhalb der nächsten fünf Jahre in einen Krieg verwickelt sein wird.