49 Prozent der deutschen Bevölkerung lehnen die geplante Stationierung neuer US-Mittelstreckenraketen in Deutschland ab, nur 45 Prozent befürworten diese. Besonders skeptisch sind die Ostdeutschen, 74 Prozent lehnen die Pläne ab. Im Westen sind die Meinungen gespalten, 49 Prozent sind dafür, 45 Prozent dagegen. Dies zeigt eine Forsa-Umfrage, die von RTL in Auftrag geben wurde.

Deutliche Unterschiede zeigen sich auch bei den Parteien: Anhänger der Wagenknecht-Partei BSW (85 Prozent) und der AfD (79 Prozent) sind überwiegend gegen die Stationierung. Im Gegensatz dazu unterstützen Wähler der Ampel-Parteien und der Union den Schritt mehrheitlich.

Moskau reagierte scharf auf die Entscheidung der USA und Deutschlands, ab 2026 Langstreckenwaffen in Deutschland zu stationieren: Diese Entscheidung sei «ein weiteres Kettenglied» im Eskalationskurs der Nato und der USA gegenüber Russland, so der stellvertretende Aussenminister Sergei Rjabkow. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow deutet an, dass europäische Hauptstädte im Falle einer Eskalation ins Visier genommen werden könnten.

Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius weist die Vorwürfe eines neuen Wettrüstens zurück. Der SPD-Minister verwies auf die bereits bestehende russische Bedrohung in Kaliningrad.