Noch irgendwer, der ohne Betreuung ist?

Wirtschaftsminister Robert Habeck mischt sich in bundesdeutsches Duschen und Heizen ein. Indes weiten die Grünen in Bayern ihre Nanny-Zone weiter aus: Per Eilantrag forderten sie gemeinsam mit der Rosa Liste und den Linken ein Sicherheitskonzept für die vier aktuellen Rammstein-Konzerte in München. Anlass sind unbewiesene, von Groupies vorgebrachte Missbrauchsvorwürfe gegen Sänger Till Lindemann.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt bisher nicht; man begnügt sich mit wüsten Vorverurteilungen.

Auch Familienministerin Lisa Paus und der Veranstalter schalteten sich ein.

Fazit: Die sogenannte row zero, die vorderste Reihe, die angeblich für besonders attraktive weibliche Fans reserviert ist, wird abgeschafft. Auch After-Show-Partys soll es nicht mehr geben.

Kurz: Es soll vermieden werden, dass Groupies und Bandmitglieder näher in Kontakt kommen.

Bisher ist nicht die Rede davon, dass eigens ein Bundeskonzertministerium gegründet werden soll. Noch setzen die Tugend-Terroristen auf Awareness-Teams, die mit Argusaugen durchs Publikum patrouillieren werden – eine Bewerbung um die Nachfolge der Teheraner Sittenpolizei?

Fragwürdig ist auch: Warum hat sich die links-grüne Entmündigungs-Truppe derart auf Rammstein eingeschossen? Ob eine Rolle spielt, dass die Band in Russland beliebt ist? Oder ist sie einfach nicht woke genug? Verdächtig ist ohnehin, wer keine Regenbogenflagge schwenkt.

Fest steht: Groupies sind keine Erfindung von Lindemann. Sie gibt es überall da, wo es Rockstars gibt, und das mindestens seit der Elvis-Ära. Bekanntlich sind Groupies keine Erstkommunionkinder, sondern machen hemmungslos Jagd auf ihr Objekt der Begierde. Das mag nicht jeder gutheissen, aber es steht jeder volljährigen Frau frei, mit einem Star eine wilde Nacht zu verbringen.

Niemand muss Rammstein mögen. Aber wenn die Unschuldsvermutung nicht mehr für alle gilt, dann beschädigt man die Demokratie.

Die Causa Lindemann ist ein nächster Beweis, dass sich die links-grünen Moralisten wenig um deren Erhalt scheren.