Streit ist nicht schön. Streit ist mühsam. Das macht Demokratie so anstrengend.
Man kann also Carolin Emcke verstehen, wenn sie auf der diesjährigen Re:publica mit Leidenschaft dafür plädierte, keine Einladungen mehr zu Pro-und-Contra-Formaten anzunehmen. «Das muss aufhören», rief die Autorin in das begeisterte Publikum.
Doch was man im ersten Moment vielleicht noch als Appell für eine sachliche Diskussion missverstehen konnte, zeigte schon im nächsten Satz sein hässliches totalitäres Gesicht: Es würde uns beständig vorgemacht, so Emcke, dass es zu allen Fragen gleichermassen vernünftige, sich widersprechende Positionen gäbe. Das sei aber Bullshit.
Sehr mutig von @C_Emcke und dem Republica-Elfenbeinturm zu glauben, sie ständen in Pro/Contra-Formaten auf der Seite der Vernunft und hätten es gar nicht nötig, mit der Gegenseite zu diskutieren. Sehr, sehr mutig. Und sehr, sehr totalitär. Und sehr, sehr sektenartig. pic.twitter.com/uUfdbLttPc
— Ben Brechtken (@ben_brechtken) June 5, 2024
Im Klartext: Carolin Emcke plädierte dafür, keine Diskussionsformate mehr zu besuchen, in denen unterschiedliche Meinungen vertreten werden. Denn für Frau Emcke gibt es etwa zu Fragen des Klimas oder der Migration anscheinend nur eine legitime Meinung. Und nur diese darf in den Medien präsent sein. Welche Meinung das ist, kann man sich an zwei Fingern abzählen.
Nun könnten spitzzüngige Zeitgenossen anmerken, dass in der deutschen Debattenlandschaft ohnehin nur eine Meinung vertreten wird. Die Dreistigkeit, mit der Emcke alle anderen Ansichten ausser ihre eigene unterbinden möchte, da sie ihr als unvernünftig gelten, ist dennoch bemerkenswert.
Die Re:publica ist eine Berliner Konferenz zu Digitalisierung und Netzkultur. Hier trifft sich das Justemilieu, in dem ohnehin alle das Gleiche denken.
Der Applaus für Emcke kann daher nicht überraschen. Es ist der Applaus der Herrschenden, die kontroverse Diskussionen nicht als Bereicherung empfinden, sondern als Bedrohung.
Es ist der Applaus einer Elite, die um ihren Lebensstil fürchtet, das aber selten so klar artikuliert. Man muss Carolin Emcke daher dankbar sein für ihre Ehrlichkeit.
Die Dame, die mir nicht so gut bekannt ist, könnte vielleicht in die folgenden Hymne einstimmen, gerne auch vor dem Brandenburger Tor: https://www.youtube.com/watch?v=TRGIQAUHqhM Der Text ist für die heutige Zeit sogar noch ein bißchen zu anspruchsvoll. Da die Dame meines Wissens als prämierte Literatin figuriert, könnte sie ohne weiteres einen neuen, woken Liedtext erstellen, notfalls mit KI generiert. Das simple Stakkato des Gesangs sollte allerdings erhalten bleiben ( Inhalt = Form).
Dieses Wesen hat nicht alle Tassen im Schrank. Und im deutschen Sprachraum gibt es Leute, die es für einen Intellektuellen halten. Damit wird einiges klar über den Zustand der deutschen Kultur. Vor allem auch über die intellektuelle Potenz der links-grünen Elite.
Raus mit den Grünen Rassisten, abschieben in den USA