Wie das Tagblatt der Stadt Zürich berichtet, ging es im Zürcher Gemeinderat kürzlich hoch zu und her – als die weitere finanzielle Unterstützung des Schweizerischen Instituts für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM) durch die Stadt diskutiert wurde. Das SIKJM engagiert sich unter anderem für das Kulturgut Kinderliteratur und entwickelt Angebote zur Leseförderung.

Blickt man auf die Homepage des SIKJM, staunt man. Unter dem Titel «Kinder- und Jugendmedien mit vielfältigen Geschlechterrollen» werden fast ausschliesslich Bücher empfohlen, die das Idealbild der Regenbogen- oder Patchwork-Familie zeigen und die geschlechterunabhängige Identität hochleben lassen.

Im Editorial heisst es: «Die Protagonist*innen, seien sie Kinder oder Erwachsene, haben unterschiedliche Interessen, erleben unterschiedliche Gefühlsmomente und zeigen eine Breite an Handlungsmöglichkeiten, ungeachtet ihres Geschlechts und ihrer sexuellen Orientierung. Die Geschichten weichen gängige Normen auf, hinterfragen Stereotype und öffnen den Blick für eine grosse Vielfalt an Geschlechterrollen und Lebensformen.»

Das Angebot richtet sich an Kinder von zwei bis sechs Jahren sowie an Jugendliche bis siebzehn Jahre.

Schaut man sich die Empfehlungen genauer an, traut man seinen Augen kaum. Beispielsweise wird den Kleinen das Bilderbuch «Guten Morgen, schöner Tag!» ans Herz gelegt – um frei von gängigen «Geschlechter-Stereotypen» erste Lese-Erfahrungen zu machen. Im Beschrieb heisst es: «Bewusst bleibt das Geschlecht des Kindes wie auch des jeweils nur angeschnitten gezeigten Erwachsenen in den farbenfrohen Bildern und im gereimten Text sehr offen. Was zählt, ist das Kind und seine Beziehung zur Welt, ganz unabhängig von seiner Geschlechtsidentität.»

Im Buch «Das alles ist Familie» wird mit den (vermeintlich) ausgedienten Familienmustern gebrochen. In der Zusammenfassung für Zwei- bis Sechsjährige heisst es dort: «Patchwork- und Regenbogenfamilien, alleinerziehende oder unverheiratete Eltern, Familien aus unterschiedlichen Kulturen: Welche Vielfalt sich im Wort ‹Familie› versteckt, erfährt Lars, als er durch die Nachbarschaft streift. Auf jeder Doppelseite lässt sich das Leben einer anderen Familie entdecken, deren Mitglieder in liebevollen Illustrationen porträtiert werden.»

Der Beobachter bleibt ziemlich ratlos zurück – und wünscht sich das, was in der Kindererziehung und Bildungspolitik im linken politischen Spektrum schon lange komplett abhandengekommen ist: gesunden Menschenverstand.