China hat sich für 2025 ein ehrgeiziges Wachstumsziel von rund fünf Prozent gesetzt. Dies verkündete Premier Li Qiang auf der Jahrestagung des Nationalen Volkskongresses in Peking. Trotz anhaltender wirtschaftlicher Herausforderungen, darunter eine schwächelnde Inlandsnachfrage und neue Strafzölle aus den USA, will die Regierung ihren Wachstumskurs halten.

Die Ankündigung erfolgt vor dem Hintergrund steigender Spannungen mit Amerika. US-Präsident Donald Trump hatte jüngst zusätzliche Zölle auf chinesische Exporte verhängt, Peking reagierte mit Gegenmassnahmen gegen US-Importe. Dennoch setzt die chinesische Führung auf eine expansive Fiskalpolitik: Der Haushaltsdefizit-Zielwert wurde auf vier Prozent des BIP angehoben – ein Rekordwert der letzten Jahrzehnte.

Analysten äussern jedoch Skepsis. Während die Hongkonger Börse positiv auf die Ankündigung reagierte, kritisieren Experten, dass die geplanten Konjunkturmassnahmen nicht weit genug gingen, berichtet die Financial Times. So blieben sowohl die Subventionen für den Konsum als auch die vorgesehenen Infrastrukturinvestitionen hinter den Erwartungen zurück.

Neben wirtschaftlichen Themen kündigte China auch eine Erhöhung des Verteidigungshaushalts um 7,2 Prozent an – eine Steigerung, die westliche Beobachter als Teil der militärischen Aufrüstung Pekings interpretieren. Die Regierung betont, ihr wirtschaftlicher Kurs sei auf «Stabilität und langfristige Entwicklung» ausgerichtet.