Sahra Wagenknecht schliesst eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht aus. Die Gründerin der Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat Im Vorfeld der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen Zweifel an ihrem bisherigen strikten Ausschluss einer Zusammenarbeit mit der AfD geweckt.

In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung betonte Wagenknecht, die pauschale Ablehnung aller AfD-Initiativen sei kontraproduktiv. Eine Koalition mit der AfD lehne sie zwar weiterhin ab, aber eine inhaltliche Diskussion über deren Vorschläge sei notwendig, um demokratische Prinzipien aufrechtzuerhalten.

Auch Katja Wolf, Spitzenkandidatin der BSW in Thüringen, äusserte im WDR ähnliche Gedanken. Sie betonte, dass über Anträge der AfD im Landtag auf Grundlage von Argumenten entschieden werden müsse, ohne dies jedoch als Ankündigung für eine Zusammenarbeit zu interpretieren.

Politikprofessor Werner J. Patzelt sieht eine mögliche Annäherung beider Parteien. Seiner Meinung nach verbindet sie der Wille, eine Regierungsbeteiligung der CDU zu verhindern – und es gebe auch inhaltliche Überschneidungen, besonders in der Migrations- und Ukraine-Politik.

Politikberater Dr. Johannes Hillje warnt in der Bild-Zeitung hingegen vor den Risiken einer solchen Annäherung. Er sieht die Strategie als potentiell gefährlich für die Wagenknecht-Partei, da sie möglicherweise Wähler vergraule, die eine Zusammenarbeit mit der AfD strikt ablehnen. Seiner Meinung nach könne diese Neuausrichtumg dem BSW mehr schaden als nutzen.