FPÖ-Chef Herbert Kickl eröffnete den Wahlkampf in Graz mit einem Paukenschlag. In seiner Rede verglich er die politische Lage in Österreich mit dem Mauerfall von 1989 und äusserte die Hoffnung, dass die von politischen Gegnern errichtete «Brandmauer» gegen die FPÖ bald einstürzen werde. Kickl spielte dabei auf die Kritik an, die seine Partei oft als «demokratiefeindlich» oder «extremistisch» brandmarkt. Diese Mauer sei in Wahrheit gegen das eigene Volk gerichtet, so Kickl.

Der FPÖ-Frontmann positionierte sich als Kämpfer für die Freiheit und betonte erneut, wie wichtig die Neutralität Österreichs sei. Dabei stilisierte er das Land als «gallisches Dorf», das sich gegen den Strom stellt. Kickl nahm die Corona-Politik erneut ins Visier und erinnerte an die «Schikanen und Demütigungen», die die Bevölkerung während der Pandemie erlitten habe. Die Stimmung im Land sei gereift für einen «frischen Wind der Veränderung», der laut Kickl dringend notwendig sei, um Österreich vor «ungebremster Zuwanderung» und einem «Wohlfahrtsstaat für Fremde» zu schützen.

Die Lösung sieht Kickl in einer rigiden Zuwanderungspolitik, die er unter anderem mit der Forderung nach «Remigration» verdeutlichte. «Wir brauchen endlich Remigration», forderte er. Es brauche nicht nur einen Stopp der Einwanderung, sondern auch die Rückführung von Migranten. Dabei hob er seine Zeit als Innenminister hervor, als er «Ausreisezentren» einrichtete. Die müsse es wieder geben, um Österreich «nicht unmenschlich, aber ungemütlich» zu machen.

Kickl verglich den Weg der FPÖ bei der anstehenden Wahl mit der Besteigung des Mount Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff.