Der Wirtschaftswissenschaftler und Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer hält die geplante Mobilitätswende hin zum Elektroantrieb in Deutschland für gescheitert. Das sagt er in einem Interview mit NTV.

Die Streichung der Umweltprämie, eine Rabattschlacht bei den Herstellern von E-Autos und eine nicht ausreichende Lade-Infrastruktur sieht Dudenhöffer als Hindernisse für den Stromantrieb.

Der Preiskampf sei eine Folge der wegfallenden Umweltprämie und wirke sich ruinös aus. Bei den Konsumenten sei der Eindruck entstanden, die deutsche Regierung lasse das Elektroauto fallen «wie eine heisse Kartoffel».

Im Unterschied zu anderen Staaten seien die E-Autos nicht wirklich subventioniert worden, in Deutschland habe die Koalition «vor allem grosse Töne gespuckt». Weil die Verkaufszahlen im Keller seien, investiere auch kaum mehr jemand in eine Lade-Infrastruktur.

In einigen Monaten würden sich laut Dudenhöffer die deutschen Autobauer entscheiden, «alle Kraft wieder in den hochprofitablen Verbrennungsmotor zu stecken». Marktanteile werde das Unternehmen gewinnen, das als Erstes wieder Benziner bewerbe, andere würden danach schnell nachziehen.

Eine Wende könne nur gelingen, wenn Neuwahlen stattfänden, so der Wirtschaftsexperte. Die Mobilitätswende als Herausforderung traue er der Ampel-Koalition nicht zu.

Eine neue Regierung müsse das Vertrauen der Bevölkerung ins E-Auto wieder aufbauen und die Industrie fördern. Die Automobilindustrie sei «überlebenswichtig für unsere ganze Volkswirtschaft».