18,36 Euro pro Monat entrichtet der deutsche Gebührenzahler für professionelle Propaganda.

Glauben Sie nicht?

Dann vergegenwärtigen Sie sich diesen ZDF-Beitrag: «Früher oberster Verfassungsschützer – heute womöglich selbst Verfassungsschutz-Fall: Hans-Georg Maassen trifft sich mit Ultrarechten, teilt Verschwörungstheorien. Schon während seiner Amtszeit? Oder radikalisierte er sich erst später?»

Ob Maassens Meinungen und Äusserungen wirklich radikal sind oder worin denn die Radikalität genau bestehen soll, wird nicht erörtert, sondern als Tatsache hingestellt. Wörtlich heisst es, Maassen hätte die Verfassung schützen müssen, habe aber selbst die Seite gewechselt. Gefragt wird nur, wann dies genau geschehen ist.

Ohne Widerrede, damit es dem Zuschauer sofort und unmissverständlich klar ist, wer hier der Böse ist.

Eine «Expertin» für «verschwörungstechnische Muster in Texten» stellt dann im Sinne eines Vorwurfs besorgt fest, dass Sprache für Maassen sehr wichtig sei. Dass Sprache das wichtigste Kommunikationsmittel unter Menschen und ihr Gebrauch keineswegs verwerflich ist, wird ausgeblendet. Dafür gibt es sogenanntes Framing in Reinkultur: Maassen verwende «Codes», also Begriffe, mit denen nur seine Anhänger etwas anzufangen wüssten, besonders gerne verwende er «antisemitische Codes». Die Möglichkeit des Gegenteils ist fürs ZDF ein Ding der Unmöglichkeit. Die öffentlich-rechtliche Anklage ist gleichbedeutend mit dem Urteil.

Jakobinische Revolutionstribunale lassen grüssen.

Gut gemachte Propaganda lasse auch «die andere Seite» zu Wort kommen, allerdings nur, um der Agenda der Macher zu dienen, so der frühere Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), der dem «Angeklagten» juristisch einwandfreie Arbeit attestiert, um sogleich klarzustellen, dass er nur für die Zeit der eigenen Verantwortlichkeit sprechen könne. Zu Maassens späterer Entwicklung wolle er sich nicht äussern.

Mehr Charakter zeigt die AfD-Mitbegründerin Frauke Petry: Auf Twitter stellt sie in einem einzigen Satz klar: «Herr Dr. Maassen hat mir keinerlei Beratung angeboten oder zuteil werden lassen, und ich habe danach auch nicht gefragt.» Dass dieses Statement keinen Eingang in das ZDF-Machwerk fand, spricht für sich.

Der Ärger des Publikums liess allerdings nicht lange auf sich warten. Allein auf Twitter setzt es für das ZDF heftige Prügel ab.

Die Gebührenzahler rebellieren zu Recht.