Es gibt in der Galerie der Dirigenten jene, die emphatisch verkünden, und jene, die nüchtern taktieren. Anders gesagt: die Schwelger und die Analytiker. Zu Letzteren, die entschieden seltener sind, gehören an vorderster Position zwei erfahrene Musiker um die achtzig: Pierre Boulez und Michael Gielen. Boulez ist der radikalere, Gielen der verwegenere. Letzteres zeigt sich daran, dass Gielen sein Ohr auf Werke richtet, die als Kolossalgemälde daherkommen – vielleicht weil er hier die ihm wichtige Klarheit resoluter und aufreizender durchziehen kann. Also etwa bei Opern Franz Schrekers und Schönbergs masslosen «Gurreliedern» (die er am 13. September beim Lucerne Festival aufführt) o ...
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