Der «Homo sovieticus» ist längst tot, vorige Woche ist auch noch der Schriftsteller gestorben, der den Begriff prägte. Homini sovietici nannte Alexander Sinowjew jene Landsleute, die, vom kommunistischen Sowjetsystem zu «Neuen Menschen» verbogen, Figuren in der willigen, apathischen «Masse» wurden. Also fast alle. Ein Homo sovieticus habe keine Überzeugungen, nur mehr oder weniger stabile Reaktionen. Überzeugungen konnte sich ein Sowjetbürger nicht leisten, seine Verhaltensstereotypien waren mit jeder Überzeugung kompatibel. Ein Beispiel bot Sinowjews eigene Mutter, die ein Porträt von Stalin in ihrer illegalen Bibel stecken hatte.
Keiner hat die Mechanismen der Sowjetdiktatur s ...
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