Die Schweizer Hilfswerke sind nicht einverstanden mit einigen Aussagen in diesem Artikel. Andreas Missbach, Geschäftsführer von Alliance Sud, einer Dachorganisation der grössten Schweizer Hilfswerke (NGO), erklärt, die Position von Kritikerinnen wie Dambisa Moyo sei von Experten widerlegt worden.

Missbach: «Wo das Scheitern der Entwicklungshilfe postuliert wird, werden ganz andere Faktoren ausgeblendet, zum Beispiel dass mehr Geld vom Süden in den Norden fliesst, als der Norden Entwicklungsgelder spricht. Die Kapitalflucht in dreissig afrikanischen Ländern mit zusammen 85 Prozent des afrikanischen Bruttoinlandprodukts (BIP) betrug im Zeitraum von 1970 bis 2018 insgesamt 2000 Milliarden US-Dollar. Der wichtigste Faktor dabei ist die Steuerflucht von Unternehmen. Diese Summe übersteigt die gesamte öffentliche Entwicklungshilfe, die in derselben Zeitspanne zugunsten dieser Staaten geleistet wurde, um 767 Milliarden.»

Nach Auffassung von Alliance Sud kann Entwicklungszusammenarbeit «unmöglich die globale Armut und Ungleichheit beseitigen. Sie kann aber dazu beitragen, die schlimmsten Auswüchse von Not und Armut zu lindern, wirtschaftliche Perspektiven zu schaffen, die Zivilgesellschaft zu stärken, Gleichstellung zu fördern und demokratische und partizipative Prozesse anzustossen.»

Andreas Missbach verweist auf die von Alliance Sud 2023 publizierte Studie «Fakten und Mythen über Entwicklungszusammenarbeit».