Es war der Abend des 15. Oktober 1764. Der englische Historiker Edward Gibbon sass träumend zwischen den Ruinen des römischen Kapitols, während barfüssige Mönche im Jupitertempel die Vesper sangen. «Da kam es mir in den Sinn, die Geschichte von Verfall und Untergang des Römischen Reiches zu schreiben», wird Gibbon später notieren. Für ihn steht fest, dass es das Christentum war, jene egalitäre Religion des Ressentiments der Zukurzgekommenen, welches das Römische Reich zu Fall gebracht hat.
Die Christen, nicht die Bürger des antiken Rom, sind die eigentlichen décadents. Sie haben die Nachgeborenen um die Ernte der antiken Kultur gebracht und «die ungeheure That der ...
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