Das Publikum mag es gern eindeutig. Gut oder böse. Lebend oder tot. Softeis oder Kalbsbraten. Zweideutigkeiten sind kompliziert und Vieldeutigkeiten eine Zumutung, weil wie das Leben selbst. Der Erfolg von Jeffrey Eugenides’ 700-Seiten-Opus «Middlesex» ist deshalb höchst erstaunlich.
In diesem vor kurzem mit dem Pulitzer-Preis gekrönten Bestseller wimmelt es von Doppel- und Mehrsinnigkeiten, von Tief-, Schwach- und Unsinnigkeiten. Nicht nur das. Autor und Ich-Erzähler sind selber hochgradig mysteriöse Figuren. Der eine ist ein Amerikaner griechischer Herkunft mit Wohnort Berlin. Der andere ist auch eine Sie, genauer gesagt, er ist ein Hermaphrodit.
«Ich wurde zweimal geboren: zuer ...
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