Anschaulicher lässt sich die zunehmende Beschleunigung und Aufgeregtheit journalistischer Meinungsbildung nicht illustrieren. Seit letzter Woche tobt in den deutschen Feuilletons eine wütende Debatte über ein Buch, das eigentlich noch niemand gelesen haben kann. Erst kursieren Vorabdrucke, E-Mail-Sendungen, verschiedene Versionen von Verlagsfahnen, und das breite Publikum wird noch Wochen warten müssen, bis es sich selber ein Urteil bilden kann. Die Geschmacksrichter aber haben bereits gesprochen, und die Richter urteilten hart. Martin Walsers neues Buch, «Tod eines Kritikers», sei nicht nur ein eminent schlechter Roman, sondern vor allem das Zeugnis eines «eines schier übermenschlic ...
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