Geschichtlich gesehen, gehen das deutsche Wort «Inzest» und seine Äquivalente in zahlreichen anderen europäischen Sprachen auf das lateinische Adjektiv «incastus» zurück, das mit «unkeusch» übersetzt wird. Während es aber erhebliche Vorstellungskraft verlangt, sich Situationen im heutigen Sprachgebrauch der als aufgeklärt geltenden globalen Mittelklasse vorzustellen, in der das Wort «unkeusch» keinerlei Peinlichkeit auslöste, hat das Substantiv «Inzest» – erstaunlicherweise eigentlich – einen schneidenden Ernst bewahrt. Dieser Kontrast zeigt zunächst einmal an, dass man einerseits auf die Selbst-Befreiung von allerlei (angeblich beinahe allen) «sexuellen Tabus» st ...
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